Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen Ausrüstungsinvestitionen

Was sind Ausrüstungsinvestitionen?

Bewegliche Anlagen wie neue Maschinen, Geräte und Fahrzeuge bilden den Kern der Ausrüstungsinvestitionen. Berücksichtigt werden die Zugänge an neuen Ausrüstungen, gekauft oder selbst erstellt, und die Käufe abzüglich der Verkäufe von gebrauchten Ausrüstungsgütern innerhalb einer Periode. Fest mit Gebäuden verbundene Anlagen wie Heizkessel oder Aufzüge zählen dagegen nicht zu den Ausrüstungs-, sondern zu den Bauinvestitionen. Militärische Waffensysteme sind laut ESVG 2010 eine separate Position, die aber aus Geheimhaltungsgründen nur mit den Ausrüstungsinvestitionen zusammen veröffentlicht werden.

Die Bewertung der Ausrüstungsinvestitionen erfolgt grundsätzlich zu Anschaffungspreisen und schließt Kosten der Eigentumsübertragung wie Handels- und Transportspannen oder Montagekosten, ebenso wie die nichtabziehbare Umsatzsteuer ein. Selbsterstellte Anlagen werden hingegen zu Herstellungspreisen vergleichbarer Güter bewertet.

Wie werden die Ausrüstungsinvestitionen ermittelt?

Die Ausrüstungsinvestitionen werden nach zwei voneinander unabhängigen Methoden berechnet, deren Ergebnisse aufeinander abgestimmt werden. Die Investorenrechnung wertet nach Wirtschaftszweigen gegliederte Erhebungsangaben der Endverwender aus. Die Güterstromrechnung setzt dagegen bei der inländischen Verfügbarkeit von Gütern an, die sich aus der Produktion zuzüglich der eingeführten und abzüglich der ausgeführten Güter ergibt.

Die Investorenrechnung basiert vor allem auf den Ergebnissen der Investitionserhebung im Verarbeitenden Gewerbe und der Strukturerhebung in den Dienstleistungsbereichen. Letztere wurden im Jahr 2021 auf alle Dienstleistungsbereiche ausgeweitet, so dass zukünftig die Angaben zu den Investitionen voraussichtlich für alle Wirtschaftszweige vorliegen. Die Investitionen werden um die nichtabziehbare Umsatzsteuer anhand der Umsatzsteuerstatistik ergänzt. Die Erhebungen liefern Jahreswerte 15 Monate nach Ablauf des jeweiligen Berichtsjahres.

Die Güterstromrechnung liefert Quartalsergebnisse bereits nach vier Monaten nach Quartalsende nach Güterarten und dient damit insbesondere der Konjunkturbeobachtung. Datengrundlage sind in erster Linie die Produktionsstatistiken im Verarbeitenden Gewerbe sowie die Außenhandelsstatistik, auf deren Basis die Gesamtheit der im Inland verfügbaren Güter ermittelt werden. Danach wird in einer tiefen Gütergliederung eine Schätzung vorgenommen, welcher Anteil davon als Ausrüstungsinvestitionen zu verbuchen ist. Darüber hinaus werden weitere Positionen ergänzt, um die Konzepte des ESVG 2010 zu erfüllen und die Vollständigkeit der Berechnungen zu gewährleisten. Zusätzliche Quellen, wie die Daten des Kraftfahrtbundesamtes zu den Zulassungen von Personenkraftwagen durch Unternehmen, werden ebenfalls einbezogen.

Welche sind die wichtigsten Datenquellen?

Die wichtigsten Datenquellen zur Berechnung der Ausrüstungsinvestitionen:

  • Investitionserhebungen im Verarbeitenden Gewerbe, Bergbau (EVAS 42231)
  • Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich (EVAS 47415)
  • Vierteljährliche Produktionsstatistik (EVAS 42131)
  • Außenhandelsstatistik (EVAS 51141, 51231)
  • Zulassungsstatistik des Kraftfahrtbundesamtes (KBA)

Wo finde ich aktuelle Ergebnisse?

Aktuelle Ergebnisse zu den Ausrüstungsinvestitionen in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen stehen in unserer Datenbank GENESIS-Online (Tabelle 81000-0019) zur Verfügung.

zur detaillierten Methodenbeschreibung "ESA 2010 methods and sources for the German GNI and its components - Edition 2021" (nur in englischer Version verfügbar)