Was beschreibt die Input-Output-Rechnung?
Die Input-Output-Rechnung beschreibt detailliert die produktions- und gütermäßigen Verflechtungen innerhalb einer Volkswirtschaft einschließlich der Güterströme zwischen der Volkswirtschaft und der übrigen Welt. Sie ist ein integraler Bestandteil der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) des Statistischen Bundesamtes, das heißt ihre Eckdaten sind vollständig mit den Ergebnissen der Inlandsproduktsberechnung abgestimmt. Charakteristisch für die Input-Output-Rechnung ist, dass sie die Volkswirtschaft in einer Matrix darstellt, in der die Produktionssphäre der Volkswirtschaft weitaus tiefer als in anderen Bereichen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen gegliedert ist.
Die Ergebnisse der Input-Output-Rechnung dienen insbesondere als Grundlage für Strukturuntersuchungen der Wirtschaft sowie für Analysen der direkten und indirekten Auswirkungen von Nachfrage-, Preis-, Lohnänderungen usw. auf die Gesamtwirtschaft und die einzelnen Bereiche. Darüber hinaus sind sie eine vielseitig verwendbare Basis für Modell- und Simulationsrechnungen sowie Prognosen.
Die Input-Output-Rechnung umfasst drei Input-Output-Tabellen sowie die Aufkommens- und Verwendungstabelle. Sie wird durch eine Vielzahl von Zusatz- und Auswertungstabellen ergänzt. Es handelt sich um Tabellen mit Angaben über Erwerbstätige und Arbeitnehmer nach Produktionsbereichen und um Auswertungstabellen (Input-Koeffizienten und inverse Koeffizienten), die analytischen Zwecken dienen.
Die Input-Output-Tabelle - inländische Produktion und Importe zu Herstellungspreisen zeigt das gesamte Aufkommen an Gütern und deren Verwendung nach Gütergruppen und Produktionsbereichen. Unter Gütergruppen sind sowohl Waren als auch Dienstleistungen zu verstehen. Die Tabelle stellt im sogenannten ersten Quadranten (auch Vorleistungsmatrix genannt) dar, welche Güter aus inländischer Produktion und aus Importen als Vorleistungen in die (gütermäßig homogenen) Produktionsbereiche eingehen beziehungsweise - im zweiten Quadranten - für die verschiedenen Kategorien der letzten Verwendung (Konsum, Investitionen, Exporte) bestimmt sind. Zudem weist die Input-Output-Tabelle im dritten Quadranten die im Rahmen der Produktion entstandene Wertschöpfung nach Komponenten nach, zum Beispiel die Arbeitnehmerentgelte. Darstellungseinheit für den Nachweis in den Input-Output-Tabellen ist die homogene Produktionseinheit.
Die Aufkommenstabelle zeigt den Wert der im Inland produzierten Güter, gegliedert nach Gütergruppen und Wirtschaftsbereichen, ergänzt um Importe nach Gütergruppen. Sie stellt ferner den Übergang vom Herstellungspreis- auf das Anschaffungspreiskonzept dar. Die Verwendungstabelle ähnelt vom Aufbau her stark der Input-Output-Tabelle. Sie zeigt die Verwendung der Güter in kombinierter Gliederung nach Gütergruppen und Wirtschaftsbereichen bzw. Kategorien der letzten Verwendung, ergänzt um die Wertschöpfung. Darstellungseinheit für die Angaben in der Aufkommens- und Verwendungstabelle ist die örtliche fachliche Einheit - in der Regel das Unternehmen - mit unter Umständen heterogenem Güteroutput.
Wie werden die Daten der Input-Output-Rechnung ermittelt?
Die Input-Output-Rechnung wird zentral im Statistischen Bundesamt durchgeführt. Sie ist, wie die anderen Teilgebiete der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR), eine Sekundärstatistik und nutzt daher eine Vielzahl von Basisstatistiken. Beispielhaft genannt seien die Kostenstrukturerhebungen, die Produktions- und die Dienstleistungsstatistik. Wichtige Eckdaten kommen aus der Entstehungs- und Verwendungsrechnung des Bruttoinlandsprodukts.
Wie genau sind die Ergebnisse der Input-Output-Rechnung?
Das in der Bundesrepublik Deutschland verfügbare statistische Ausgangsmaterial weist für die Aufstellung von Input-Output-Tabellen für Teilbereiche erhebliche Lücken auf, die durch Schätzungen geschlossen werden mussten. Die sehr detaillierten Einzelergebnisse der Input-Output-Tabellen sind aus diesem Grunde nicht immer so gut abgesichert wie andere Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.