Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen 20,8 Billionen Euro Anlage­vermögen in Deutschland

Am Jahresende 2019 waren in der deutschen Volks­wirtschaft Anlagegüter – einschließlich Forschung und Entwicklung – mit einem Neuwert von 20,8 Billionen Euro für Produktions­zwecke vorhanden.

Im Rahmen der Vermögens­rechnung stellt das Statistische Bundesamt ausgewählte Daten zum Sachvermögen der Volkswirtschaft, insbesondere zum Anlage­vermögen, Grund und Boden sowie zum Gebrauchs­vermögen privater Haushalte zur Verfügung, während das Geldvermögen von der Deutschen Bundesbank ermittelt wird. Die Gemeinschafts­veröffentlichung mit der Deutschen Bundesbank Sektorale und gesamt­wirtschaftliche Vermögens­bilanzen ist zum Stand November 2020 verfügbar.

Definition Kapitalstock / Anlagevermögen

Der Kapital­stock beziehungs­weise das Anlagevermögen spielt als Produktions­faktor eine wesentliche Rolle. In den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen umfasst das Anlagevermögen Wohnbauten und Nichtwohnbauten; Fahrzeuge, Maschinen und sonstige Ausrüstungen sowie militärische Waffensysteme; geistiges Eigentum bestehend aus Forschung und Entwicklung, Urheberrechten, Software und Datenbanken sowie Suchbohrungen; außerdem Nutztiere und Nutzpflanzungen. Damit ist im Anlagevermögen definitionsgemäß der Bestand aller produzierten Vermögensgüter die länger als ein Jahr wiederholt oder dauerhaft in der Produktion eingesetzt werden. Der Kettenindex für das preisbereinigte Bruttoanlage­vermögen dient als Indikator für die Entwicklung des Kapitalstocks.

Ergebnisse – Kapitalstock und Kapital­produktivität

Am Jahresende 2019 waren in der deutschen Volkswirtschaft Anlagegüter mit einem Neuwert von 20,8 Billionen Euro für Produktionszwecke vorhanden. Preisbereinigt waren es 11,7% mehr Anlagegüter als 2010 und 1,3% mehr als 2018. Die Kapitalproduktivität ist im Jahr 2019 um 0,8% gesunken weil das Bruttoinlandsprodukt mit 0,6% deutlich schwächer gestiegen ist als der Kapitalstock (+1,3%) gewachsen ist. Damit liegt der Index der Kapitalproduktivität mit dem Referenzjahr 2015 = 100 in Höhe von 101,4 in etwa auf dem Niveau von 2008 (101,5).

Ergebnisse – Kapitalintensität

Wie sich die beiden Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit im Verhältnis zueinander entwickelt haben, zeigt die Kapitalintensität. Dazu wird das Bruttoanlagevermögen am Jahresende in Relation zu den im Jahresdurchschnitt eingesetzten Erwerbstätigen gesetzt. Im Jahr 2019 waren je Erwerbstätigen (im Durchschnitt der Volkswirtschaft) Anlagegüter mit einem Neuwert, das heißt zu Wiederbeschaffungspreisen, technisch gleicher, aber neuer Güter, von rund 459 400 Euro vorhanden. Gegenüber dem Vorjahr ist der Kapitaleinsatz je Erwerbstätigen im Jahr 2019 preisbereinigt um 0,4% gestiegen.

Literatur