Über uns Dossier: 75 Jahre Statistisches Bundesamt

Das Amt in Zahlen

  • Gründung am 21. Januar 1948 als Statistisches Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes
  • Ab 1950 Bundesoberbehörde unter dem Namen Statistisches Bundesamt
  • Bau des Hauptsitzes in Wiesbaden ab 1953, Einweihung am 1. März 1956
  • 2 554 Beschäftigte: 1 910 in Wiesbaden, 616 in Bonn, 28 in Berlin (Stand: April 2023)
  • 57 % der Beschäftigten und 40 % der Führungskräfte sind Frauen
  • 12 Amtsleitungen: 2 Präsidentinnen, 10 Präsidenten
  • 400 Bundesstatistiken: 327 Erhebungen, 68 Berechnungen, 5 Register (Stand: Juni 2023)
  • 43 % Wirtschafts- und Konjunkturstatistiken, 23 % Sozialstatistiken, 14 % Finanz- und Staatshaushaltsstatistiken, 8 % Bevölkerungs- und Wohnstatistiken, 12 % Umweltstatistiken
  • Zusammenarbeit mit 14 Statistischen Landesämtern

Das Statistische Bundesamt feiert sein 75-jähriges Bestehen. In diesem Dossier werfen wir einen Blick zurück auf die wichtigsten Meilensteine und deren Bedeutung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

2 554 – so viele Menschen arbeiten aktuell im Dienste der amtlichen Statistik und der Demokratie für das Statistische Bundesamt in Wiesbaden, Bonn und Berlin. Die Aufgaben dabei sind so vielfältig wie die 400 Bundesstatistiken (327 Erhebungen, 68 Berechnungen, 5 Register, Stand: Juni 2023) selbst – von A wie Außenhandel bis Z wie Zensus. Doch eines haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Destatis sicherlich gemeinsam: Mit Daten sind sie sehr genau.
So mag es zunächst irritieren, dass das Statistische Bundesamt in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiert; gibt es doch die Bundesrepublik Deutschland erst seit 1949 und die Bundesoberbehörde unter dem Namen Statistisches Bundesamt erst seit 1950. Schon im Jahr 1948 entstand allerdings im Zusammenschluss der amerikanischen und britischen Besatzungszone, der damaligen Bizone, das Statistische Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes mit Sitz in Wiesbaden, aus dem wenig später das Statistische Bundesamt hervorgehen sollte.

Der Grundstein für das Statistische Bundesamt wurde also vor 75 Jahren gelegt. Wenngleich die Geschichte der amtlichen Statistik hierzulande deutlich weiter zurückreicht und ihre Anfänge bereits im 18. und frühen 19. Jahrhundert hat, so markiert das Jahr 1948 doch den Grundstein für amtliche, unabhängige Daten im Dienste der Demokratie. Aus diesem Anlass werfen wir in diesem Dossier einen Blick zurück auf wesentliche Entwicklungen und Meilensteine aus 75 Jahren Statistischem Bundesamt und ordnen deren Bedeutung in der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung und Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ein.

Auch ein Ausblick auf die Herausforderungen und Trends für das Statistische Bundesamt als der digitale Datendienstleister von heute und morgen darf natürlich nicht fehlen. Dabei war und ist die amtliche Statistik stets um ein möglichst ganzheitliches und repräsentatives Bild bemüht. Dennoch erhebt dieses Dossier keinen Anspruch auf Vollständigkeit: Anders als unsere Statistiken muss es hier und da ausnahmsweise auch auf anekdotische Evidenz zurückgreifen.

1. Amtliche Daten im Dienste der Demokratie: Das Statistische Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes wird gegründet

  • Per Gesetz vom 21. Januar 1948 vereinigten sich die amerikanischen und britischen Statistikämter der Bizone zum Statistischen Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes
  • Leiter war Gerhard Fürst, bis heute dienstlängster Präsident mit gut 16 Jahren (1948-1964)

Aufbau eines zentralen Amtes in der damaligen Bizone

Im Zusammenschluss der amerikanischen und der britischen Besatzungszone, der sogenannten Bizone, sollten die Wirtschafts-, Sozial- und Finanzpolitik unter dem Wirtschaftsrat und weiteren gemeinsamen Verwaltungsorganen zentralisiert werden. Durch das Gesetz des Wirtschaftsrates vom 21. Januar 1948 wurde die Konstituierung eines zentralen statistischen Amtes geregelt und dessen Befugnisse wurden festgelegt. Auf dieser Grundlage vereinigten sich die amerikanischen und britischen Statistikämter zum Statistischen Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes. Sitz des neuen Statistikamtes der damaligen Bizone war das Verwaltungsgebäude der Kalle-Werke in Wiesbaden-Biebrich. Dort zogen die ersten 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein.

Leiter des neuen Amtes war Gerhard Fürst. Der mit 16 Jahren von 1948 bis 1964 bis heute dienstlängste Präsident machte sich um das Arbeitsprogramm der Bundesstatistik und um deren organisatorischen Aufbau verdient. Von 1930 bis 1939 hatte Gerhard Fürst als Sekretär des "Ausschusses Statistischer Sachverständiger" beim Völkerbund in Genf gearbeitet. Von 1940 bis 1945 war er bei der I. G. Farbenindustrie AG Marktbeobachter und Bearbeiter für Russlandfragen in der Volkswirtschaftlichen Abteilung. 1945 wurde Gerhard Fürst der Aufbau und die Leitung des Hessischen Statistischen Landesamtes übertragen, bevor er 1948 zum Leiter des Statistischen Amts des Vereinigten Wirtschaftsgebietes ernannt wurde.

Mit der Bedeutung personeller und fachlicher Kontinuitäten in der Geschichte amtlicher Statistik insbesondere vor und nach 1945 befasst sich eine hausintern eingerichtete Arbeitsgruppe um den Vizepräsidenten Christoph Unger. Zur Aufarbeitung setzt diese auf externe Expertise und arbeitet derzeit an der Beauftragung eines wissenschaftlichen Instituts.

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2. Soziale Marktwirtschaft und die ersten Konjunkturindikatoren: Das Statistische Bundesamt nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland

  • Das Amt wird in die bundesdeutsche Behördenstruktur überführt, dem Innenministerium unterstellt, umbenannt und mit der Durchführung der Statistik für Bundeszwecke beauftragt
  • Wiederaufbau, Wirtschaftswunder und soziale Marktwirtschaft machten vor allem den Aufbau der Konjunkturstatistiken erforderlich

Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1949 wird das Statistische Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes dem heutigen Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) unterstellt und mit der Durchführung der Statistik für Bundeszwecke beauftragt. Nach einer Verordnung vom 8. September 1950 mit Wirkung vom 1. April 1950 arbeitet die Bundesoberbehörde mit damals etwa 200 Beschäftigten unter dem Namen "Statistisches Bundesamt" – in Anlehnung an die traditionellen Namen des "Statistischen Reichsamtes" und der "Statistischen Landesämter", "obgleich sprachlich wohl ein Bundesamt für Statistik richtiger gewesen wäre", wie es etwa in der Veröffentlichung "Bevölkerung und Wirtschaft 1872-1972" anlässlich des 100-jährigen Bestehens der zentralen amtlichen Statistik hieß.

©Statistisches Bundesamt (Destatis)

In der Jubiläumsschrift wird auch auf die Wechselseitigkeit zwischen der wirtschaftlichen und politischen Ordnung einerseits und deren Beobachtung durch die amtliche Statistik andererseits hingewiesen. Am Beispiel der sozialen Marktwirtschaft wird etwa der Aufbau der Konjunkturstatistiken wie folgt beschrieben:

"Auf die Bedürfnisse dieser Wirtschaftsordnung eines freien Wettbewerbs, die jedoch auf soziale Ziele Rücksicht nehmen sollte, mußte sich die amtliche Statistik ausrichten […]. Das Statistische Bundesamt hat stets die Überzeugung vertreten, daß in einer marktwirtschaftlichen Ordnung […] die Statistik nicht nur unmittelbaren Verwaltungszwecken zu dienen habe, sondern ein fundiertes Gesamtbild der wirtschaftlichen, finanziellen und sozialen Entwicklung und Zusammenhänge liefern müsse. Abgesehen von den hierfür erforderlichen Darstellungen der Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur gehörte hierzu auch der Aufbau kurzfristiger, der Konjunktur- oder Wirtschaftsbeobachtung dienender Indikatoren, die die wichtigsten Aggregate, z. B. die Entwicklung der Beschäftigung, der Produktion, der Umsätze, des Außenhandels, der Löhne und Preise und möglichst auch der Investitionen, für die bedeutendsten Sektoren der Wirtschaft nachweisen sollten. Alle diese laufenden Wirtschaftsvorgänge sollten in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zusammengefaßt werden." (Bevölkerung und Wirtschaft 1872-1972, S. 55)

3. Verpflichtet zu Neutralität, Objektivität und Unabhängigkeit: Das Grundgesetz der amtlichen Statistik

  • Keine Statistik ohne Auftrag des Gesetzgebers – dafür gibt das Bundesstatistikgesetz seit 1953 den rechtlichen Rahmen vor
  • Validere Daten durch grundlegende Gesetzesnovellen: Das Volkzählungsurteil 1983 schärfte den Schutz personen- und unternehmensbezogener Daten, das E-Government-Gesetz regelte ab 2013 die digitale Übermittlung und die Georeferenzierung

Die bis heute geltende Rechtsgrundlage für das Programm der Bundesstatistik ist das Gesetz über die Statistik für Bundeszwecke – kurz Bundesstatistikgesetz (BStatG). Es entstand, als das Statistikamt der Bizone in die bundesdeutsche Behördenstruktur überführt wurde, trat am 25. September 1953 in Kraft und gilt auch als Grundgesetz der amtlichen Statistik. Über die Bundesstatistik heißt es darin:

"Die Statistik für Bundeszwecke (Bundesstatistik) hat im föderativ gegliederten Gesamtsystem der amtlichen Statistik die Aufgabe, laufend Daten über Massenerscheinungen zu erheben, zu sammeln, aufzubereiten, darzustellen und zu analysieren. Für sie gelten die Grundsätze der Neutralität, Objektivität und fachlichen Unabhängigkeit. Sie gewinnt die Daten unter Verwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und unter Einsatz der jeweils sachgerechten Methoden und Informationstechniken. Durch die Ergebnisse der Bundesstatistik werden gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Zusammenhänge für Bund, Länder einschließlich Gemeinden und Gemeindeverbände, Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung aufgeschlüsselt. Die Bundesstatistik ist Voraussetzung für eine am Sozialstaatsprinzip ausgerichtete Politik. Die für die Bundesstatistik erhobenen Einzelangaben dienen ausschließlich den durch dieses Gesetz oder eine andere eine Bundesstatistik anordnende Rechtsvorschrift festgelegten Zwecken."

Keine Statistik ohne Auftrag des Gesetzgebers: Das Bundesstatistikgesetz gibt auch den Rahmen für die einzelstatistischen Gesetze und nationalen oder EU-weiten Rechtsvorschriften vor. Im Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung und im Wandel der Zeit wurde es mehrfach grundlegend novelliert – insbesondere in den 1980er Jahren im Zuge des Volkszählungsurteils des Bundesverfassungsgerichts, auf das im Folgenden noch gesondert eingegangen wird. Das Bundesstatistikgesetz beinhaltet seitdem striktere Vorschriften zum Schutz personenbezogener Daten wie etwa das sogenannte Rückspielverbot.

Alle diese Vorschriften dienen dem Vertrauen und Schutz der Auskunftgebenden und sorgen so für einen möglichst hohen Grad an Genauigkeit und Wahrheitsgehalt der erhobenen Daten. Zum Ausdruck kommt darin auch der Anspruch der amtlichen Statistik, Informationen über Staat, Gesellschaft und Wirtschaft als öffentliches Gut für das gesamte Gemeinwesen bereitzustellen. Sie bilden die Basis für die politische Willensbildung sowie für eine fundierte und faktenbasierte Entscheidungsfindung.

Gerade die Entwicklungen der vergangenen Jahre machen deutlich, dass sich die amtliche Statistik stets modernisieren und sich an neuen Datenbedarfen, technologischen Möglichkeiten und digitalen Methoden ausrichten muss. Die Anpassung an die gestiegenen Anforderungen zeigt sich unter anderem im E-Government-Gesetz. Das Gesetz aus dem Jahr 2013 verpflichtet alle Unternehmen, Betriebe und Behörden mit Verwaltungsaufgaben, ihre Daten elektronisch an die statistischen Ämter zu melden. Darüber hinaus können Daten dank der ebenfalls ab 2013 im Bundesstatistikgesetz verankerten Georeferenzierung auch in kleinräumigen Gitterzellen und damit unabhängig von administrativen Gebietseinheiten dargestellt werden. So waren bis Ende 2019 bereits nahezu 200 Statistiken geokodiert. Daraus entstanden sind neue innovative und interaktive Anwendungen wie etwa der Unfallatlas oder der Deutschlandatlas. Sie liefern ein genaueres Abbild der Lebensrealitäten von Bürgerinnen und Bürgern sowie einen hohen Nutzwert für evidenzbasierte Lösungen wesentlicher Zukunfts- und Nachhaltigkeitsfragen.

4. Austausch auf allen Ebenen: Neue Heimat im Gustav-Stresemann-Ring

  • Das Hauptgebäude wurde ab 1953 erbaut, 1956 eingeweiht, rund ein halbes Jahrhundert später kernsaniert und steht in Teilen unter Denkmalschutz
  • Herzstück sind die heute noch genutzten Paternoster und die hinzugekommenen Kommunikationszonen, die denkmalgeschützte Fassade aus Glasplatten glänzt in Grün und Türkis, das Kasino besticht in Bauhaus-Tradition

Mit dem Aufbau eines funktionstüchtigen Amtes in den 1950er Jahren wuchsen nicht nur dessen Aufgaben, sondern auch die Räumlichkeiten. Während das wachsende Amt und dessen Niederlassungen in den Anfangsjahren noch auf 12 Behelfsunterkünfte über das ganze Stadtgebiet Wiesbadens verteilt waren, entstand mit dem Neubau des Statistischen Bundesamtes ab 1953 im Gustav-Stresemann-Ring die neue "Zentrale der Bundesstatistik". Zum Jahreswechsel 1955/1956 zogen rund 1 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Wiesbaden in ihr neues Amt ein. In der damaligen Festschrift zur Einweihungsfeier am 1. März 1956 ist vom "Wiesbadener Glas- und Hochhaus" die Rede, "das mancher brave Kurstädter beinahe für einen Wolkenkratzer halten mag". Zuvor konnte man "die wechselvolle Geschichte der deutschen statistischen Zentrale an der langen Reihe der Häuser ablesen, die ihr nach- und nebeneinander als Amtssitz dienten", heißt es dort bereits.

Ein Hochhaus nach neuesten Standards

Etwa 55 Meter und 14 Stockwerke ragt das Hauptgebäude in die Höhe. 1956 soll es in der Bundesrepublik das erste Hochhaus in Stahlkonstruktion gewesen sein. Doch nicht nur die Konstruktion, auch das Innere entsprach nach damaligen Verhältnissen den neuesten Standards: rund 2 000 Arbeitsplätze in 650 Büroräumen, dazu die Bibliothek samt separaten Leseräumen, der große Sitzungssaal mit Blick über Wiesbaden, den Rheingau und den Taunus sowie der Tabelliersaal mit der sogenannten Hollerithanlage und 20 Maschinensätzen, die in einer Stunde 27 000 Lochkarten zählen und sortieren konnten. Das in Bauhaus-Tradition entworfene Kasino mit seiner hohen Glasfront und offenen Architektur bietet der Belegschaft bislang nicht gekannten Komfort in der Mittagspause. Auch heute noch legendär ist das Speisezimmer der Abteilungs- und Amtsleitung, in dem die oberste Führungsriege exklusiv bedient wurde – mittlerweile sind daraus zusätzliche Besprechungsräume geworden. Im Laufe der Jahre entstanden rund um das Hauptgebäude weitere Erweiterungsbauten, um mit dem Aufgaben- und dem Personalzuwachs Schritt zu halten.

Paternoster bis heute Herzstück des Hauses

Seit 1995 steht das Gebäudeensemble am Gustav-Stresemann-Ring in Teilen unter Denkmalschutz. Rund ein halbes Jahrhundert nach der Einweihung wurde das "Haus der Zahlen runderneuert", wie etwa die Frankfurter Rundschau treffend titelte. Ende der 2000er Jahre wurde das Innere des Hochhauses entkernt und auch das Äußere im Zuge der energetischen und brandschutzgerechten Kernsanierung aufwändig neugestaltet. Die denkmalgeschützte Fassade aus Glasplatten in verschiedenen Grün- und Türkistönen gilt als moderne Interpretation des ursprünglichen Glasmosaiks. Hinzu kamen neben 1 000 Tonnen Stahl für die Statik auch gläserne Bürowände, bunte Flure sowie offene Kommunikationszonen für den Austausch auf allen Ebenen. Was bis heute blieb sind die Paternoster, die als Herzstück des Hauses betrachtet werden können. Ans Herz gewachsen sind sie auch den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über all die Jahre. "Solange Menschen leichter und schneller per Lift als per Fließband zu transportieren sind, ist eben ein Hochhaus für eine große Behörde das gegebene, ganz abgesehen von den Ersparnissen an Raum und Areal", wusste man mit damaligem Pragmatismus bereits bei der Einweihung zu schätzen.

Das Kasino wurde ebenfalls runderneuert und erstrahlt seitdem in neuem, altem Glanz. Mit der Fertigstellung und Wiedereröffnung des Kasinos im Oktober 2018 wurde die Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes abgeschlossen. Während der Kernsanierung des Hauptgebäudes war das Verwaltungsgebäude der Kalle-Werke in Wiesbaden-Biebrich übrigens noch einmal die Heimat für einen Teil der Beschäftigten.

Kunst am Bau

Neben der damals modernen, heute denkmalgeschützten Bauweise im Stil der 1950er Jahre findet sich auch Kunst am Bau, die bis heute erhalten blieb: In der Eingangshalle begrüßt ein großes Wandmosaik (Bernd Krimmel, Darmstadt), die Keramikdekoration im Kasino (Erwin Spuler, Karlsruhe) stellt Menschen bei Ernte und Fischfang dar, "Die Welt in Zahlen" (Werner Kump, Wiesbaden) ziert die Rückwand des großen Sitzungsaals im 13. Stock und vor dem Haupteingang steht eine Pferdeskulptur aus Muschelkalk. Eine Infotafel weist darauf hin, dass es sich bei dieser Plastik aus dem Jahr 1956 um das Werk des Bildhauers Fritz von Graevenitz handelt. 1944 nahm das nationalsozialistische "Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda" Fritz von Graevenitz in die sogenannte Gottbegnadeten-Liste auf. Sie umfasste Personen des Kunst- und Kulturbetriebs, die das NS-Regime als besonders wichtig erachtete, die im Dritten Reich einen besonderen Schutz genossen und vom Wehrdienst freigestellt waren. Die Infotafel soll erklären, in welchem historischen Kontext die Pferdeskulptur entstanden ist, und eine kritische Einordnung ermöglichen. So heißt es darauf etwa: Die Plastik des Künstlers von Graevenitz mahnt und erinnert an die Kontinuitäten und bruchlosen Karrieren im Kunstbetrieb vor und nach 1945.

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5. Von Anfang an die Bedarfe der Nutzerinnen und Nutzer im Blick: Von der ersten Großrechenanlage bis zur Datenbank

  • Stichprobenverfahren wie bei Einführung des Mikrozensus 1957 entlasten Auskunftspflichtige
  • Umstellung auf EDV-Anlagen ab 1962
  • Vorgänger des heutigen GENESIS-Online: Ab 1978 bündelt STATIS-BUND mehr als eine Million Zeitreihen in einer Datenbank

©Statistisches Bundesamt (Destatis)

Um den Aufwand der Erhebungen nicht zuletzt auch für Befragte und Auskunftspflichtige zu reduzieren, wurden mehr und mehr Vollzählungen von Stichprobenverfahren abgelöst, so etwa auch bei der Einführung des Mikrozensus im Jahr 1957. Mit der Installation der ersten Groß­rechen­anlage erhielt zudem die elektronische Daten­verarbeitung (EDV) ab 1962 Einzug in die Bundes­statistik, die bis dahin vorwiegend unter Verwendung von Lochkarten entstand.

1968 begannen die ersten Planungen für den Aufbau einer Statistischen Datenbank mit dem Ziel, den Nutzerinnen und Nutzern den Zugang zum statistischen Datenangebot zu erleichtern. 1978 führte STATIS-BUND den gesamten Datenbestand des Statistischen Bundesamtes und der Zeitreihen­datenbank der Deutschen Bundesbank mit mehr als einer Million monatlichen bis jährlichen Zeitreihen über sämtliche Sachgebiete zusammen. Damit wurde ein Referenzwerk für die makroökonomische Gesamtschau der deutschen Volkswirtschaft geschaffen und zugleich der Grundstein gelegt für eine umfassende, statistik­übergreifende Darstellung der Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes, die sich heute in der Datenbank GENESIS-Online findet.

Im Zentrum der Bemühungen um eine bessere Zugänglichkeit und möglichst barrierefreie Verfügbarkeit standen damals wie heute die Bedarfe der Nutzerinnen und Nutzer, sei es aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Medien oder der breiten Öffentlichkeit. Die kosten- und barrierefreie Bereitstellung des Datenangebots spiegelt sich nicht zuletzt in den Open-Data-Bestimmungen ab 2017 wider, wonach das Statistische Bundesamt seine Daten für jedermann und jedefrau – insbesondere für Webentwicklerinnen und -entwickler sowie für Datenjournalistinnen und -journalisten – maschinenlesbar zur Weiterverarbeitung, -verbreitung und kommerziellen Nutzung frei zugänglich macht.

6. Frauen in Führung: Die erste Präsidentin an der Spitze einer Bundesoberbehörde

  • Hildegard Bartels war von 1972 bis 1980 die erste Präsidentin und Frau an der Spitze einer Bundesoberbehörde
  • Schon 1960 leistete sie mit einem Kontensystem für die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen mit ihrem Team Pionierarbeit
  • Ruth Brand ist seit 1. Januar 2023 die zweite Präsidentin und zwölfte Amtsleitung

©Statistisches Bundesamt (Destatis)

Als erste Frau an der Spitze einer Bundesoberbehörde übernahm Hildegard Bartels von 1972 bis 1980 die Leitung des Statistischen Bundesamtes. Die promovierte Volkswirtin war damit die erste Präsidentin in der Geschichte der amtlichen Statistik und zugleich auch erste Bundes­wahl­leiterin. Bereits 1949 hatte Hildegard Bartels die Leitung der Abteilung "Allgemeine fachliche Koordination, Volks­wirtschaftliche Gesamtrechnungen" übernommen.

Mit ihrem Team entwickelte sie 1960 ein "Kontensystem für die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für die Bundesrepublik Deutschland" – eine wahre Pionierarbeit. Ein ähnliches Kontensystem empfahlen die Vereinten Nationen rund 30 Jahre später anlässlich einer Revision ihres Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen auf internationaler Ebene.

©Statistisches Bundesamt (Destatis)

Die zweite Präsidentin und zwölfte Amtsleitung in der 75-jährigen Geschichte des Statistischen Bundesamtes ist seit 1. Januar 2023 Ruth Brand. Die promovierte Wirtschafts­wissenschaftlerin war – ähnlich wie Hildegard Bartels – vor ihrer Berufung an die Spitze der Bundesstatistik rund 20 Jahre lang in verschiedenen Leitungsfunktionen und Fachbereichen für das Statistische Bundesamt tätig. Zuletzt war sie Abteilungsleiterin des in Bonn ansässigen Bereichs "Gesundheit, Soziales, Bildung und Private Haushalte", bevor sie von 2020 bis 2022 das Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern und für Heimat leitete.

Beide Präsidentinnen stehen stellvertretend für die bedeutende Rolle und die Vielzahl von Frauen im Statistischen Bundesamt: So arbeiteten schon in den frühen 1960er Jahren überwiegend Frauen im damaligen, nach den dort eingesetzten Lochkarten­geräten benannten Lochsaal, dem Maschinenraum und Rechenzentrum des Amtes. Heute sind rund 57 % der Beschäftigten und 40 % der Führungskräfte Frauen (Stand: April 2023).

7. Zusammenarbeit im Statistischen Verbund und darüber hinaus

  • Mit den Statistischen Landesämtern bildet das Bundesamt ein föderatives System der amtlichen Statistik
  • Mit dem Statistischen Beirat, dem Sachverständigenrat der sogenannten Wirtschaftsweisen und dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung stehen dem Amt weitere starke Partner zur Seite

Amtliche Statistik ist ein föderativ gegliedertes Gesamtsystem aus internationalen und nationalen Strukturen. Das Statistische Bundesamt ist darin eingebettet und arbeitet eng mit den Statistischen Landesämtern zusammen. Die Zusammenarbeit der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder wurde bereits 1950 mit einer umfassenden Volks-, Berufs-, Wohnungs- und Arbeitsstättenzählung – einer Art Nachkriegsinventur – auf eine erste Bewährungs- und Belastungsprobe gestellt. Deren Ergebnisse bündelte das im Mai 1952 erschienene, erste Statistische Jahrbuch der Bundesrepublik Deutschland.

"In der gemeinsamen Arbeit am Zählungswerk 1950 festigte sich das Vertrauensverhältnis zwischen Bundesamt und Landesämtern, das in der vorangegangenen Aufbauzeit einige Schwankungen erlebt hatte", heißt es in der Festschrift 1956.

Auch heute sind die 14 Statistischen Landesämter in vielen Fällen für die Durchführung der 400 Bundesstatistiken auf Länderebene zuständig. Dabei bilden das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg sowie das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Statistikamt Nord) einen Zusammenschluss der Ämter von jeweils zwei Bundesländern. Zu den Aufgaben des Statistischen Bundesamtes gehört unter anderem, basierend auf wissenschaftlichen Standards und methodisch-technischen Qualitätskriterien bundesweit für eine einheitliche Durchführung zu sorgen. Aus den Daten der Statistischen Landesämter werden dann die Bundesergebnisse zusammengeführt, aufbereitet und veröffentlicht.

Ob Grundsatz- oder Wirtschafts- und Bevölkerungsfragen: Direkter Draht zu starken Partnern

Darüber hinaus steht der amtlichen Statistik der Statistische Beirat zur Seite, der das Statistische Bundesamt in Grundsatzfragen berät. In dem Gremium sind die zahlreichen Stakeholder der Bundesstatistik vertreten, etwa die Wirtschaft, die wirtschaftswissenschaftlichen Institute, Hoch­schulen, Arbeitgeber­verbände, Gewerk­schaften, die kommunalen Spitzen­verbände, Bundes­ministerien, Statistischen Landesämter sowie die oder der Bundes­beauftragte für den Datenschutz. Nicht zuletzt vertritt der Statistische Beirat die Belange und Interessen der Nutzerinnen und Nutzer sowie der Befragten und spricht regelmäßig Empfehlungen zur Weiterentwicklung der amtlichen Statistik aus.

Zudem tagt unter dem Dach des Statistischen Bundesamtes seit 1963 und damit seit nunmehr 60 Jahren der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Das unabhängige Gremium unter der aktuellen Vorsitzenden Monika Schnitzer besteht aus insgesamt fünf Mitgliedern, den sogenannten Wirtschaftsweisen, und ist mit seinen Jahres­gutachten und aktuellen Konjunktur­prognosen eine Instanz in der wirtschafts­wissenschaftlichen Politikberatung. Das Statistische Bundesamt ist die Geschäftsstelle des Sachverständigenrats und unterstützt diesen mit seiner fachlichen Expertise, aber auch in allen Verwaltungsbelangen.

Zehn Jahre später als der Sachverständigenrat nahm eine weitere, mit dem Bundesamt eng verbundene und regional verwurzelte Partner­institution in Wiesbaden ihre Arbeit auf: Seit 1973 untersucht das Bundesinstitut für Bevölkerungs­forschung (BiB) die vielfältigen Ursachen und Folgen des demografischen Wandels, berät auf der Grundlage seiner wissenschaftlichen Forschung die Bundesregierung und andere politische Institutionen zu Bevölkerungsfragen und informiert die Öffentlichkeit über seine Ergebnisse. Mit dem gemeinsamen Festakt am 5. Juli und der Fach­tagung am 6. Juli feiert das Bundesinstitut für Bevölkerungs­forschung sein 50. Jubiläum – zusammen mit dem 25 Jahre älteren Statistischen Bundesamt. Mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung verbindet das Statistische Bundesamt dabei nicht nur die Verwaltungs­gemeinschaft. Vielmehr fungiert die Abteilungs­leitung für die Bevölkerungsstatistik des Statistischen Bundesamtes gleichzeitig nebenamtlich als Direktorin oder Direktor des BiB.

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8. Im internationalen Vergleich: Amtliche Statistik als Gemeinschaftsprojekt europäischer Partner

  • Im Europäischen Statistischen System (ESS) und dem Code of Practice koordinieren die Statistikämter ihre Prozesse und Produkte nach einheitlichen Kriterien und harmonisierten Verfahren
  • Am ISI-Weltkongress 2003 in Berlin nahmen rund 2 500 Statistikerinnen und Statistiker aus aller Welt teil

In der ersten Hälfte der 1990er Jahre wurde das System der amtlichen Statistik nicht nur im gesamtdeutschen Bundesgebiet harmonisiert, sondern auch zunehmend internationalisiert. Die Zusammenarbeit in Europa lag dem damaligen Präsidenten Hans Günther Merk besonders am Herzen. In seiner Amtszeit von 1992 bis 1995 trieb er den Aufbau Europäischen Statistischen Systems (ESS) voran. In diesem Partnernetzwerk koordinieren die europäische Statistikbehörde Eurostat, die nationalen Statistikämter und weitere staatliche Stellen wie beispielsweise das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ihre Statistikproduktion – mit dem Ziel, nach einheitlichen Kriterien erhobene, harmonisierte und international vergleichbare Daten bereitzustellen.

Die Zuverlässigkeit und Vergleichbarkeit von Daten auf internationaler Ebene sind wesentliche Voraussetzungen für die Festlegung, Umsetzung und Auswertung gemeinsamer Ziele in der EU-Politik. Dazu dient nicht zuletzt auch der Verhaltenskodex für Europäische Statistiken (Code of Practice). Mit seinen 16 Grundsätzen stellt er sicher, dass statistische Prozesse und Produkte in allen Mitgliedstaaten frei von politischer Einflussnahme und nach anerkannten wissenschaftlichen Verfahren entstehen.

In den 1990er Jahren beteiligte sich das Statistische Bundesamt unter Hans Günther Merk nicht nur aktiv an der Weiterbildung von Statistikerinnen und Statistikern aus der ehemaligen Sowjetunion und Osteuropa. Darüber hinaus hatte er auch einen entscheidenden Anteil daran, den 54. Weltkongress des Internationalen Statistischen Instituts (ISI) nach Deutschland zu holen. Am ISI-Weltkongress im August 2003 in Berlin nahmen rund 2 500 Statistikerinnen und Statistiker aus aller Welt teil. Er galt als "Standortbestimmung der Statistik im Lichte der gravierenden globalen technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen".

9. Boykott oder Bürgerpflicht? Das Volkszählungsurteil 1983

  • Datenschutzbedenken führten bei der für 1983 geplanten Volkszählung zur Boykottbewegung und Verfassungsbeschwerde – und letztlich zur Verschiebung auf das Jahr 1987
  • Meilenstein für den Datenschutz: Das Volkszählungsurteil 1983 gilt als Geburtsstunde des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung

Eine der wohl wichtigsten Erhebungen in der Geschichte der amtlichen Statistik war die ursprünglich für 1983 geplante sogenannte Volkszählung. Ein umfassender Fragenkatalog – etwa auch zur Staatsangehörigkeit oder Berufstätigkeit – sollte die demografische, wirtschaftliche und soziale Struktur der Gesellschaft in der Bundesrepublik abbilden und aufdecken, wo Handlungsbedarf bestand, beispielsweise im Wohnungsbau und ähnlichen Bereichen. Doch zur Umsetzung sollte es erst vier Jahre später nach einer heftig geführten öffentlichen Debatte kommen.

Die Volkszählung war hoch umstritten und löste massive Proteste aus. Die Bedenken gegenüber Szenarien wie einem "Überwachungsstaat", einer "Totalerfassung" oder dem "gläsernen Bürger" mündeten schließlich in einer breiten Boykottbewegung und einem Grundsatzurteil für die amtliche Statistik und den Datenschutz in Deutschland. Die geplanten Erhebungsumfänge mögen uns im Vergleich zu heutigen Datenerhebungen gering erscheinen, die Diskussion um die Erhebung sowie die geplante Bereinigung der Melderegister auf Basis der Ergebnisse waren aber wegweisend für das uns allen heute selbstverständlich erscheinende Recht auf informationelle Selbstbestimmung.

©Statistisches Bundesamt (Destatis)

Am 15. Dezember 1983 verkündete das Bundesverfassungsgericht nach der Verfassungsbeschwerde zahlreicher Bürgerinnen und Bürger das sogenannte Volkszählungsurteil. Es gilt als Geburtsstunde des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung und somit als Meilenstein für den Datenschutz. Seitdem darf die Entscheidungshoheit des Einzelnen über die eigenen Daten nur zugunsten eines überwiegenden Allgemeininteresses eingeschränkt werden. Dem Urteil zufolge liegt ein solches Allgemeininteresse in der amtlichen Statistik und insbesondere bei einer Volkszählung oder einem Zensus – wie die "Volkszählung" heute heißt – vor. Denn amtliche Daten dienen als Grundlage der demokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung und sind somit in einem funktionierenden und vorausschauend planenden Staatswesen unabdingbar, so lautete die Urteilsbegründung sinngemäß.

Die Anforderungen des neu geschaffenen Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung führten dazu, dass das Bundesstatistikgesetz und das Erhebungsverfahren der Volkszählung im Hinblick auf die statistische Geheimhaltungspflicht und das Rückspielverbot nachgebessert und geschärft wurden. Begleitet von einer breiten Öffentlichkeitsarbeit und einer bundesweiten Informationskampagne unter dem Slogan "Zehn Minuten, die allen helfen" – damals ein Novum für den öffentlichen Bereich – gelang es, Widerstände abzubauen.

Die Volks-, Berufs-, Gebäude-, Wohnungs- und Arbeitsstättenzählung fand schließlich zum Stichtag 25. Mai 1987 statt. Rund 61,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählten damals die rund 6 000 Erhebungsstellen und 600 000 Interviewerinnen und Interviewer bundesweit. Die Ergebnisse wichen teils erheblich von den Erwartungen ab. So wurden etwa die Ausgleichszahlungen zwischen Ländern und Kommunen in Summe um fast zwei Milliarden D-Mark angepasst. Die Gebäude- und Wohnungszählung ergab zudem eine Million Wohnungen weniger als erwartet, in einzelnen Ländern wurde daraufhin der Wohnungsbau angekurbelt.

10. Registergestützt und richtungsweisend: Der Zensus im Wandel der Zeit

  • Der Zensus 2011 war die erste nach EU-Verordnung, europaweit nunmehr alle zehn Jahre angesetzte und erstmals im gesamtdeutschen Bundesgebiet durchgeführte Bevölkerungszählung
  • Das registergestützte Verfahren ersetzte eine Vollerhebung und reduzierte den Befragungsaufwand erheblich
  • Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Zensus 2021 auf 2022 verschoben

Nachdem die letzte traditionelle Volkszählung um vier Jahre verschoben worden war und schließlich 1987 stattgefunden hatte, sollten 24 weitere Jahre bis zur nächsten vergehen: Im Jahr 2011 hieß die Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung nicht mehr Volkszählung, sondern Zensus. Neu war auch die registergestützte Methode, auf deren Basis der Zensus seine Daten soweit möglich aus bestehenden Melderegistern bezog. Eine Vollerhebung war fortan nicht mehr nötig, was den Kreis der Auskunftspflichtigen deutlich reduzierte und diese erheblich entlastete. Zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland wurden beim Zensus 2011 gar nicht befragt.

Zensus 2011 zählt 1,5 Millionen Menschen weniger als zuvor angenommen

Die Ergebnisse des Zensus 2011 korrigierten die tatsächliche Bevölkerungszahl deutlich nach unten: Mit 80,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern lebten in Deutschland rund 1,5 Millionen Menschen weniger als angenommen. Das lag neben der Bereinigung von sogenannten "Karteileichen" auch daran, dass zuvor fast ein Viertel Jahrhundert keine Bevölkerungszählung mehr durchgeführt worden war.

Zudem war das Großprojekt der amtlichen Statistik nicht nur der erste im vereinigten, gesamtdeutschen Bundesgebiet durchgeführte Zensus, sondern zugleich auch die erste europaweite Zensusrunde, die nunmehr nach EU-Verordnung im Rhythmus von zehn Jahren stattfinden sollte. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der aktuelle Zensus in Deutschland von 2021 auf das Jahr 2022 verschoben. In der nächsten Zensusrunde soll das registergestützte Verfahren weiter ausgebaut und so der Aufwand für Teilnehmende noch weiter reduziert werden.

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11. Auch im Zahlenwerk wächst zusammen, was zusammengehört: Amtliche Statistik im vereinigten Deutschland

  • Mit der Deutschen Einheit wurde das Statistische Amt der DDR aufgelöst, seine Beschäftigten gingen in das Statistische Bundesamt oder die neu zu errichtenden Landesämter über
  • Mit der Einführung der Bundesstatistik in den neuen Ländern lieferte die amtliche Statistik in den frühen 1990er Jahren erstmals ein einheitliches, gesamtdeutsches Bild

Auch in der Deutschen Demokratischen Republik gab es rund 40 Jahre lang amtliche Statistik, wenngleich diese in der DDR damals planwirtschaftlich geprägt und zentralistisch organisiert war. Zuständig dafür war in der sowjetischen Besatzungszone zunächst die Deutsche Zentralverwaltung für Statistik, die aus dem ehemaligen Statistischen Reichsamt in Berlin hervorgegangen war und später in Statistisches Zentralamt umbenannt wurde. Unterstellt war dieses dem Ministerium für Planung, der späteren Staatlichen Plankommission. Im Zuge der Zentralisierung und der Abschaffung der Länder in der DDR wurde aus dem Statistischen Zentralamt 1952 schließlich die Staatliche Zentralverwaltung für Statistik (SZS), die ab 1970 ihren neuen Sitz im Haus der Statistik am Alexanderplatz hatte.

Mit der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 wurde das Statistische Amt der DDR aufgelöst, die Statistikgesetze des Bundes galten unmittelbar auch in den neuen Ländern und in Berlin-Ost. Ab 1991 wurden dort alle Statistiken sukzessive eingeführt und nach den einheitlichen Konzepten und Methoden der Bundesstatistik umgesetzt. Ein Teil der Beschäftigten des Statistischen Amtes der DDR wurde zur Wahrnehmung von Bundesaufgaben in das Statistische Bundesamt integriert. Alle anderen Beschäftigten wurden gemäß Einigungsvertrag in das Gemeinsame Statistische Amt der Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (GeStAL) übernommen. Dieses übernahm bis zur (Wieder-)Einrichtung funktionierender Landesämter die statistischen Aufgaben der neuen Länder.

12. Von Bonn nach Berlin und umgekehrt: Umzüge zwischen den Zweigstellen

  • 1999 entstand durch den Regierungsumzug nach Berlin in Bonn ein neuer Standort des Amtes
  • Dieser übernahm Personal der dortigen Bundesverwaltung sowie aus Berlin, Düsseldorf und Wiesbaden
  • Der Mikrozensus sowie die Außenhandels-, Haushalts-, Sozial-, Gesundheits-, Umwelt- und Agrarstatistiken waren fortan in Bonn beheimatet
  • 1994 zog die Zweigstelle West-Berlin zur Zweigstelle Ost-Berlin an den Alexanderplatz
  • Dort wurde 1999 der i-Punkt als Hauptstadtrepräsentanz eröffnet, der 2008 schließlich an den Checkpoint Charlie zog

Bereits ab 1950 gab es eine Zweigstelle des Statistischen Bundesamtes in Berlin, die damals schon als "Keimzelle für ein neues Statistisches Amt in einem wiedervereinigten Deutschland" angesehen wurde. Hinzu kam eine kleine Außenstelle in Düsseldorf, die damals zunächst die Eisen- und Stahlstatistik beheimatete. Im Zuge des systematischen Neuaufbaus der amtlichen Statistik hatte sich das Personal bis in die zweite Hälfte der 1950er Jahre gegenüber 1950 verzehnfacht: Neben etwa 2 000 Amtsangehörigen in Wiesbaden waren in Berlin weitere 700 beschäftigt. Bis 1994 war das Statistische Bundesamt im Westen Berlins in der Kurfürstenstraße 87 im Lenzhaus beheimatet, das bis dato noch der Arbeitsort für rund 400 Kolleginnen und Kollegen war. 1994 zog dann die Zweigstelle West-Berlin zur Zweigstelle Ost-Berlin, welche 1990 im Haus der Statistik am Alexanderplatz entstanden war.

©Statistisches Bundesamt (Destatis)

Im Zuge des Regierungsumzugs nach Berlin übernahm das Statistische Bundesamt 1999 zunächst etwa 500 Bedienstete der Bundesverwaltung in Bonn und richtete dort eine Zweigstelle ein, die auch Fachpersonal aus Wiesbaden, Berlin und der gleichzeitig aufgelösten Außenstelle in Düsseldorf aufnahm. Im Rahmen des Berlin/Bonn-Gesetzes von 1994 und des damit beschlossenen Personaltausches wechselten bis Anfang 2002 insgesamt rund 700 Beschäftigte zum Statistischen Bundesamt in Bonn. Die neue Zweigstelle übernahm unter anderem Teile der Außenhandelsstatistik, die Haushalts-, Sozial-, Umwelt- und Agrarstatistiken sowie bis 2007 die Auslandsstatistik, an der zu Berliner Zeiten bis zu 70 Beschäftigte gearbeitet hatten.

Hinzu kamen in Bonn die gänzlich neu eingeführten Datenangebote der Gesundheitsberichterstattung und der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR). Letztere baute der spätere Präsident Walter J. Radermacher in den 1990er Jahren auf. Das Vorhaben war wegweisend in der Darstellung der Zusammenhänge zwischen Ökonomie und Ökologie, verbanden die UGR die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Umwelt doch erstmals in einem Rechensystem.

Die Weichen für den Umzug großer Teile der Zweigstelle Berlin nach Bonn wurden schon Mitte der 1990er Jahre gestellt. 1999 wurde mit dem i-Punkt Berlin ein kleiner repräsentativer Standort des Statistischen Bundesamtes in der Hauptstadt etabliert, das dort als einzige Behörde auch über ein eigenes Büro im Bundestag verfügt. Der Berliner Standort dient auch heute noch als Anlaufstelle für Anfragen des Parlaments und der Bundesregierung zur amtlichen Statistik und umfasst die europäische, seit 2007 auch die internationale Statistik. 2008 zog der i-Punkt vom Haus der Statistik am Alexanderplatz in die heutige Liegenschaft am Checkpoint Charlie.

13. Wenig Schlaf und viel Kaffee für die Bundeswahlleitung

  • Die Amtsleitung ist traditionell immer auch Bundeswahlleitung und damit mitverantwortlich für die ordnungsgemäße Vorbereitung und Durchführung von Bundestags- und Europawahlen
  • Mindestens alle vier Jahre bedeutet das: Nachtschichten bis zur Bekanntgabe des vorläufigen Wahlergebnisses am frühen Morgen
  • Besonders „hart“ traf es die Wahlleitungsteams etwa in den Jahren 1953 oder 2009

Die Präsidentin oder der Präsident des Statistischen Bundesamtes ist in Personalunion traditionell auch Bundeswahlleiterin oder Bundeswahlleiter. In dieser Funktion waren und sind die Amtsleitungen zusammen mit den weiteren Wahlorganen für die Überwachung der ordnungsgemäßen Vorbereitung und Durchführung der Wahlen zum Deutschen Bundestag sowie zum Europäischen Parlament zuständig. Die Bundeswahlleitung gibt letztendlich auch die Ergebnisse der Wahlen bekannt. Mindestens im Rhythmus von vier Jahren bedeutet das: Wenn in den Parteizentralen am Wahlabend schon erste Hochrechnungen gefeiert oder analysiert werden, beginnen für die Bundeswahlleitung lange Nachtschichten, bis das vorläufige Ergebnis in den frühen Morgenstunden ausgezählt ist.

Von den Entbehrungen des ersten Bundeswahlleiters

Die Entbehrungen eines Bundeswahlleiters bekam Gerhard Fürst bereits bei der Wahl zum 2. Deutschen Bundestag besonders zu spüren. So ist in der kleinen Chronik des Statistischen Bundesamtes 1956 überliefert:

„daß er am 6. September 1953 als Bundeswahlleiter zusammen mit einer kleinen Gruppe seiner Statistiker eine hitzige Schlacht mit viel nächtlichem Kaffeeverbrauch in Bonn zu bestehen hatte, nach deren glücklichem Ausgang der Rechnungshof zwar die Bezahlung des Kaffees genehmigte, aber die Rückzahlung der Übernachtungsgelder verlangte, da man ja nachts gearbeitet habe.“

Nach der deutschen Einheit fand die erste gesamtdeutsche Bundestagswahl am 2. Dezember 1990 unter dem damaligen Präsidenten und Bundeswahlleiter Egon Hölder statt. Das Superwahljahr 2009 mit gleich zwei Wahlen, der zum Deutschen Bundestag und der zum Europäischen Parlament, fiel in die Amtszeit des Präsidenten und Bundeswahlleiters Roderich Egeler.

(leer)

14. Der lange Weg vom Faltblatt zum File: Erschließung experimenteller Daten und digitaler Methoden

  • Nach der Jahrtausendwende wurden eine Internetpräsenz und ein Forschungsdatenzentrum aufgebaut
  • Printprodukte wurden allmählich von digitalen Formaten abgelöst und neue Datenquellen, Methoden sowie experimentelle Statistiken sukzessive eingeführt

Mit dem Wandel des Statistischen Bundesamtes zum modernen Informationsdienstleister und dem Aufkommen erster Internetpräsenzen um die Jahrtausendwende ging ein noch stärkerer Fokus auf neue Informations- und Kommunikationstechnologien einher. Dieser zeigte sich ab 2001 auch in einem neuen Corporate Design mit der Wort-Bild-Marke "DESTATIS – wissen.nutzen.".

Bis gedruckte Veröffentlichungen wie etwa das Statistische Jahrbuch oder Fachserien und Tabellenbände im Print-Format gänzlich eingestellt wurden, sollten jedoch noch einige Jahre vergehen. Heute setzt das Statistische Bundesamt vollständig auf kostenlos verfügbare digitale Formate. Etwa bis in die 1990er Jahre waren noch jedes Jahr rund 1 100 Veröffentlichungen mit einer Auflage von rund 850 000 Exemplaren sowie etwa 150 000 Broschüren und Faltblätter gedruckt erschienen, bevor die Nachfrage nach Printveröffentlichungen mit der zunehmenden Digitalisierung und den veränderten Nutzerbedürfnissen drastisch sank.

Neben der Einführung neuer digitaler Datenquellen, Formate und Methoden sowie erster experimenteller Statistiken war die Gründung des Forschungsdatenzentrums des Statistischen Bundesamts für die Wissenschaft im Herbst 2001 und des Forschungsdatenzentrums der Statistischen Landesämter im April 2002 als gemeinsames Pilotprojekt ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung der amtlichen Statistik.

15. Hochkonjunktur für hochaktuelle amtliche Daten: Herausforderungen und Trends von heute und morgen

  • Die vergangenen drei Jahre haben gezeigt: Der Bedarf an hochaktuellen Daten und qualitätsgesicherten Informationen hat sich beschleunigt und ist größer denn je
  • Darauf reagiert die amtliche Statistik – im Corona-Jahr 2020 mit dem Dashboard Deutschland, 2022 mit dem Pulsmesser Wirtschaft und mit aktuellen Sonderseiten zu Fachkräften, Ukraine oder Klima
  • Mit seinem Datenangebot leistet das Statistische Bundesamt einen wertvollen Beitrag im Kampf für Data Literacy und gegen Desinformation

Ob Corona-Pandemie, Klimawandel, Krieg in der Ukraine oder Energiekrise – gerade die vergangenen drei Jahre haben mehr denn je gezeigt, dass multiple, sich gegenseitig bedingende und überlagernde Krisen den Bedarf an aktueller Information und Orientierung insbesondere in unsicheren Zeiten stark steigen lassen. Vor diesem Hintergrund hatte die amtliche Statistik auch in den vergangenen drei Jahren Hochkonjunktur.

©Statistisches Bundesamt (Destatis)

Neben einer enormen Beschleunigung hochaktueller Datenbedarfe hat sich auch der breite öffentliche Diskurs rasant entwickelt und erhitzt, Debatten werden zunehmend über Social Media ausgetragen. Gefragt ist daher mehr denn je ein kühler Kopf, eine sachlich-nüchterne Betrachtung sowie ein fachlich-fundierter und differenzierter Blick auf die zugrundeliegenden Daten und Fakten. Dafür steht das Statistische Bundesamt und leistet einen wertvollen Beitrag nicht nur für die Datenkompetenz und Data Literacy in Deutschland, sondern gerade auch im Kampf gegen Desinformation und Fake News. Und das seit nunmehr 75 Jahren.

Dabei wird auch deutlich, dass die amtliche Statistik immer schneller und passgenauer auf aktuelle und neu entstehende Datenbedarfe zahlreicher Zielgruppen reagieren muss. Die zentrale Anlaufstelle und das meistgenutzte Tool hierfür ist die Datenbank GENESIS-Online mit gut 22 000 registrierten Nutzerinnen und Nutzern und in der Spitze mit bis zu 800 000 Tabellenabrufen pro Monat (März 2023). Darüber hinaus hat das Statistische Bundesamt ab dem Corona-Krisenjahr 2020 mit dem Dashboard Deutschland ein weiteres Online-Datenportal aufgebaut, das voll auf Datenvisualisierung setzt und in dem sich hochaktuelle Indikatoren zu Themen wie Wirtschaft, Finanzen, Gesundheit oder Mobilität mit wenigen Klicks individuell zusammenstellen lassen. Auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung im Dezember 2022 präsentierte das Statistische Bundesamt mit dem „Pulsmesser Wirtschaft“ ein in das Dashboard Deutschland integriertes Tool, das die Konjunkturbeobachtung in Echtzeit erlaubt. Des Weiteren werden auf aktuellen Sonderseiten regelmäßig statistikübergreifende Informationen gebündelt aufbereitet und bereitgestellt – wie etwa zu den Themen Klima, Ukraine oder Fachkräftemangel.

16. Unser Eintreten für eine wissensbasierte Demokratie

  • Amtliche Daten sind die bestmögliche Annäherung an die Realität und eine scharfe Waffe gegen Desinformation
  • Seit 75 Jahren liefert das Statistische Bundesamt die Datenbasis für faktenbasierte Debatten und Entscheidungen und folgt diesem Anspruch auch in Zukunft

Damals wie heute gilt: Amtliche, nach wissenschaftlichen Methoden erhobene Statistiken sprechen eine klare Sprache. Sie sind die bestmögliche Annäherung an die Realität unter Berücksichtigung von Qualitätskriterien wie Aktualität und Genauigkeit, aber auch einer möglichst geringen Belastung der Auskunftspflichtigen.

Sie sind eine zentrale Grundlage für einen wissensbasierten demokratischen Diskurs und faktenbasierte politische Entscheidungen – und damit auch eine scharfe Waffe gegen Desinformation und Extremismus.

Im Kern heißt das: Demokratie braucht Daten – und Daten brauchen Demokratie. Seit 75 Jahren tritt das Statistische Bundesamt für eine wissensbasierte Demokratie ein. Diesem Anspruch folgt es auch in Zukunft.


Historische Aufnahmen

Hier finden Sie historische Fotos aus 75 Jahren Amtsgeschichte, die redaktionell genutzt werden können. Bei Nutzung des Fotomaterials bitten wir um Anbringung eines Quellenhinweises "Foto: Statistisches Bundesamt (Destatis)".

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Verwaltungsgebäude der Kalle-Werke in Wiesbaden-Biebrich (erster Amtssitz ab 1948)

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Hermes-Baracke in der Friedrich-Ebert-Allee in Wiesbaden (Dienststelle der Bevölkerungsstatistik, ca. 1953)

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Schlossplatz in Wiesbaden (Dienstsitz der Außenhandelsstatistik, ca. 1955)

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Bau des neuen Amtsgebäudes (ca. 1954/55)

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Arbeiter beim Bau des neuen Amtsgebäudes (ca. 1954/55)

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Büroalltag im neuen Amtsgebäude, 1950er Jahre

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Tabelliersaal im neuen Amtsgebäude, 1950er Jahre

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Arbeiten an der Volkszählung 1961 im Tabelliersaal

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Dr. Gerhard Fürst, Präsident von 1948 bis 1964

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Amtsleitertagung im großen Sitzungssaal Anfang der 1970er Jahre

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Blick auf die EDV-Anlage im Jahr 1970

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Arbeiten an der EDV-Anlage im Jahr 1970

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Dr. Hildegard Bartels, Präsidentin von 1972 bis 1980

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Werbeaufnahme zur Volkszählung 1987

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Werbeaufnahme zur Volkszählung mit Präsident Egon Hölder

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Auskunftsdienst zur Volkszählung 1987