Und darum geht es:
Die Zeiten, in denen die amtliche Statistik ein Monopol auf statistische Fakten hatte, sind vorbei. Bedingt durch die Digitalisierung stehen wir stattdessen vor einem stetig wachsenden Datenvolumen, das permanent neue Daten und neue Datenanbieter hervorbringt.
Wie sieht die Antwort der amtlichen Statistik auf diese Rahmenbedingungen konkret aus?
Wie können wir diese neuen Daten und Datenanbieter weniger als Bedrohung empfinden, sondern vielmehr als Impulse und Schubkraft nutzen für eigene Innovationen und verbesserte Prozesse der amtlichen Statistik? Was sagt die Wissenschaft dazu, welche Daten in welcher Form in Zukunft benötigt werden? Wie müssen die rechtlich-administrativen Rahmenbedingungen gesetzt werden? Und wie können wir in der Rückkoppelung bessere Daten und Instrumente für die demokratische Willensbildung und Krisen zur Verfügung stellen?
Antworten auf diese Fragen liefern vier Vortragende mit unterschiedlichen Perspektiven - die des nationalen und internationalen Datenproduzenten, die der Politikberatung und Wissenschaft sowie die der Politik als Möglichmacherin. Der Fokus wird dabei auf die amtliche Wirtschaftsstatistik gelegt. Eine Diskussion mit dem Publikum rundet die Session ab.
Präsentationen:
Aufzeichnung:
Zu den Personen:
Chair: Dr. Daniel Vorgrimler
Statistisches Bundesamt
Chair
Dr. oec. Daniel Vorgrimler wurde am 25. August 1971 in Heitersheim geboren. Nach dem Abitur 1991 Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Freiburg. Diplom 1997, 1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hohenheim. 2002 Doktor der Wirtschaftswissenschaften. 2002 Eintritt ins Statistische Bundesamt. Zunächst als wissenschaftlicher Mittarbeiter 2002 - 2003. 2003 - 2007 Referent in den Bereichen „Steuern“ und im Arbeitsbereich „Standardkosten-Modell“. Referatsleiter von 2007 - 2015 im Bereich „Bürokratiekostenmessung“. 2015 - 2019 Gruppenleiter im Bereich „Industrie, Bau, Energie“. Seit Juli 2019 Leiter der Abteilung „Strategie und Planung, Internationale Beziehungen, Forschung und Kommunikation“. Seit 2020 Mitglied im Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten. Verschiedene Lehraufträge an der Universität Mainz und Hochschule Fresenius.
Pia Karger
Bundesministerium des Innern und für Heimat
"Zukunft gestalten – amtliche Statistik – die Perspektive der Politik und Möglichmacherin"
Frau Pia Karger arbeitete zwischen 1988 und 1992 als Organisatorin und Beraterin in einer Unternehmensberatung. Im Jahr 1993 wechselte Frau Karger zum Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, wo sie bis 2000 tätig war. Seitdem arbeitet Pia Karger im Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und beschäftigte sich auf verschiedenen Positionen mit den Themen IT und digitale Gesellschaft, Personal, Verwaltungsmodernisierung und -organisation. Zuletzt war sie Leiterin der Unterabteilung Z I (Zentrale Dienste I). Seit September 2020 leitet Pia Karger im BMI die Abteilung DG (Digitale Gesellschaft; Informationstechnik).
Susanne Hagenkort-Rieger
Statistisches Bundesamt
"Zukunft gestalten – amtliche (Wirtschafts-)Statistik – die Perspektive des Datenproduzenten"
Susanne Hagenkort-Rieger ist Direktorin beim Statistischen Bundesamt und leitet die Abteilung „Unternehmen, Verdienste, Verkehr“. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehören branchenspezifische Konjunktur- und Strukturstatistiken, Energie-, Tourismus-, Verdienst- und Verkehrsstatistiken. Außerdem steuert sie die Standardisierung der Statistikproduktionsprozesse im Statistischen Bundesamt.
Nach einem Diplomstudium in Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln ist sie seit 1996 beim Statistischen Bundesamt beschäftigt. Seit dieser Zeit ist sie in verschiedenen Funktionen tätig. So leitete sie von 2016 bis Januar 2020 die Gruppe „Kommunikation, Presse, Marketing“ sowie bis August 2021 die Gruppe „Preise“.
Dr. Silke Stapel-Weber
Generaldirektorin für Statistik und Chief Data Officer der Europäischen Zentralbank
"Offizielle Statistik am Scheideweg – die Perspektive der EZB"
Silke Stapel-Weber ist seit 2019 Generaldirektorin für Statistik und Chief Data Officer der Europäischen Zentralbank. Sie verantwortet die statistische Datenproduktion im Rahmen des Europäischen Systems der Zentralbanken, die Akquise externer Daten und das Datenmanagement innerhalb der EZB, einschließlich der Bankenaufsicht. Vor ihrem Wechsel zur EZB hat sie 25 Jahre in verschiedenen Funktionen bei Eurostat gearbeitet. Unter anderem leitete sie das europäische Programm zu Kaufkraftparitäten und unterstützte EU-Beitrittskandidaten bei der Einführung internationaler Standards der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. Ab 2014 war sie Direktorin für VGR, Zahlungsbilanz, Preisstatistiken und Schlüsselindikatoren bei Eurostat. Nach Studium und Promotion in Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Ökonomie Berlin hat sie Ihre Laufbahn zunächst im Statistischen Amt der DDR begonnen und wechselte dann ins Statistische Bundesamt.
Prof. Dr. Rüdiger Bachmann
University of Notre Dame
Rüdiger Bachmann ist Professor an der University of Notre Dame. Er studierte Wirtschaftswissenschaften und Philosophie an der Universität Mainz und promovierte 2007 an der Universität Yale. Seine akademische Laufbahn
umfasst eine Assistenzprofessur an der University of Michigan, ordentliche Professuren an der RWTH Aachen und der Universität Frankfurt sowie Gastprofessuren an der University of Pennsylvania, Harvard University und
Boston University. Er ist u.a. ein CEPR Research Fellow, ein CESifo Research Network Fellow und ein Forschungsprofessor am ifo Zentrum für Makroökonomie und Umfragen.
Das Forschungsgebiet von Herrn Bachmann ist die Makroökonomie.