Zum Jahresbeginn 2020 nimmt Kroatien erstmals für sechs Monate den Vorsitz im Rat der EU wahr. Mit 4,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern gehört das Land zu den kleineren EU-Mitgliedstaaten. Die Bevölkerungszahl sinkt, da seit zwanzig Jahren weniger Kinder geboren werden als Menschen sterben. Zudem hält die Abwanderung weiter an.
Kroatien ist eines der ärmeren EU-Länder, die wirtschaftlichen Kennzahlen konnten sich in den vergangen Jahren jedoch stabilisieren. Das Bruttoinlandsprodukts (BIP) wuchs 2018 um 2,7 %. Der öffentliche Schuldenstand im Jahr 2018 blieb mit 75 % des Bruttoinlandsproduktes unter dem EU-Durchschnitt von 80 %. Die Erwerbslosenquote der 15- bis 74-Jährigen lag leicht über dem EU-Durchschnitt. Mit 1 057 Euro war der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst in Kroatiens Privatwirtschaft 2014 höher als in den meisten anderen osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten, betrug aber nur rund ein Drittel des deutschen Durchschnittslohnes. Mit über 1,1 Millionen Schlafgelegenheiten gehörte Kroatien 2018 zu den beliebtesten Urlaubsländern in der Europäischen Union.