Europa Wochenarbeitszeiten im EU-Vergleich 2024

Wöchentliche Arbeitszeit im EU-Vergleich

In Deutschland nimmt der Mangel an Fachkräften zu, deshalb werden auch Forderungen nach längeren Arbeitszeiten lauter. 2024 betrug die durchschnittliche normalerweise geleistete Wochenarbeitszeit von 15- bis 64-jährigen Erwerbstätigen 34,8 Stunden. Damit lag sie unter dem EU-Durchschnitt von 37,1 Stunden. Am längsten arbeiteten 2024 im EU-Vergleich die Erwerbstätigen in Griechenland (durchschnittlich 41,0 Wochenstunden). Die geringste Zahl wurde mit 31,6 Wochenarbeitsstunden in den Niederlanden gemessen. Dieser Wert wird vom hohen Anteil der Erwerbstätigen in Teilzeit beeinflusst: Die Niederlande verzeichnete 2024 in der EU mit 43 % die höchste Teilzeitquote unter den Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren. Deutschland lag 2024 im EU-Vergleich mit einer Teilzeitquote von 29 % auf Platz 3, was sich ebenfalls in der verhältnismäßig niedrigen durchschnittlichen Wochenarbeitszeit widerspiegelt.

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2024 arbeiteten in der EU Vollzeiterwerbstätige 40,3 Stunden pro Woche

Vollzeiterwerbstätige in der EU 2024 arbeiteten durchschnittlich 40,3 Stunden pro Woche – Deutschland lag mit 40,2 Stunden leicht darunter. In Dänemark wurde die geringste Stundenzahl bei Vollzeiterwerbstätigen verzeichnet. 2024 lag sie bei 38,7 Stunden.

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Teilzeiterwerbstätige in der EU kamen auf 22,0 Stunden

Teilzeiterwerbstätige kamen 2024 im EU-Durchschnitt auf 22,0 Stunden. In Deutschland arbeiteten sie mit 21,8 Stunden pro Woche etwas weniger. EU-weit am längsten arbeiteten Teilzeiterwerbstätige mit 25,8 Wochenstunden in Rumänien, am kürzesten in Dänemark mit durchschnittlich 18,5 Stunden.

Teilzeitbeschäftigte arbeiten mehr, Vollzeitbeschäftigte weniger als vor 10 Jahren

Zwischen 2014 und 2024 stieg die durchschnittliche Arbeitszeit der Teilzeiterwerbstätigen in der EU von 20,6 Stunden auf 22,0 Stunden. Im selben Zeitraum sank die durchschnittliche Arbeitszeit der Vollzeiterwerbstätigen von 41,3 Stunden auf 40,3 Stunden. Die durchschnittliche normalerweise geleistete wöchentliche Arbeitszeit in der EU ist in den vergangenen zehn Jahren dadurch gesunken - von 37,4 Stunden im Jahr 2014 auf 37,1 Stunden im Jahr 2024.

Methodischer Hinweis:

Die normalerweise geleistete wöchentliche Arbeitszeit gibt an, wie viele Stunden pro Woche gewöhnlich, also über einen längeren Zeitraum, gearbeitet wird. Sie kann von der vertraglich geregelten Arbeitszeit abweichen, wenn über einen längeren Zeitraum im Saldo mehr bzw. weniger als vertraglich vereinbart gearbeitet wird. Demgegenüber steht die tatsächliche Arbeitszeit, also die Arbeitszeit, die bei der Befragung (der Arbeitskräfteerhebung) für einen konkreten Zeitraum, nämlich der Berichtswoche, abgefragt wird. Sie spiegelt eine Momentaufnahme wider und weicht insbesondere dann von der normalerweise geleisteten Arbeitszeit ab, wenn in der Berichtswoche sehr viele Überstunden gemacht wurden, aber auch, wenn Befragte zum Zeitpunkt der Erhebung Urlaub machten, in Elternzeit waren oder ein oder mehrere Feiertage in den Befragungszeitraum fielen. Stellt man die normalerweise geleistete Arbeitszeit der tatsächlichen Arbeitszeit gegenüber, zeigt sich, dass in allen Ländern der EU-27 die durchschnittliche tatsächliche Arbeitszeit unter der normalerweise geleisteten liegt. Das gilt auch dann, wenn nur die Vollzeiterwerbstätigen oder nur die Teilzeiterwerbstätigen miteinander verglichen werden.

Quelle

Eurostat, Arbeitskräfteerhebung. Datenbankauszug: 11.06.2025. Aktuelle Daten zur Wochenarbeitszeit der 15- bis 64-Jährigen in der Eurostat Datenbank.

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Publikation "Qualität der Arbeit in der EU"