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Im Mai 2019 haben die Bürgerinnen und Bürger der EU ein neues Parlament gewählt. Zu den großen Herausforderungen der 9. Wahlperiode werden der Klimaschutz, der demografische Wandel, die Sicherung des sozialen Zusammenhalts und die zunehmende Digitalisierung gehören. Wo steht die EU gegenwärtig in diesen Bereichen?
Die folgenden interaktiven Grafiken geben einen Überblick über die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in den EU-Mitgliedstaaten. Bei den Liniendiagrammen können Sie durch Anklicken der Ländercodes selbst entscheiden, welche Länder sie vergleichen möchten.
Schwieriger Berufseinstieg: Wo sind besonders viele junge Menschen ohne Arbeit?
In Deutschland ist die Arbeitsmarktlage für Berufseinsteigerinnen und -einsteiger derzeit günstig. In Südeuropa bleibt die Jobsuche für viele junge Menschen hingegen ein schwieriges Unterfangen. Zwar geht die Jugenderwerbslosigkeit dort auch langsam zurück, die Quoten bewegen sich jedoch weiterhin im zweistelligen Bereich.
Wo wächst die Wirtschaft besonders deutlich?
Die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/2009 hatte negative Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung vieler EU-Staaten. Mittlerweile wächst die Wirtschaft in allen EU-Ländern wieder. Besonders hoch war das Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren in Irland und Malta.
Außenhandel: Welche Länder liegen beim Warenexport vorn?
Der grenzüberschreitende Warenhandel ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Beim Warenexport steht Deutschland im EU-Vergleich unangefochten an der Spitze gefolgt von den Niederlanden und Frankreich.
Öffentliche Finanzen: Wo ist der Bruttoschuldenstand des Staates weiter hoch?
Gemäß dem Europäischem Stabilitäts- und Wachstumspakt sollen die öffentlichen Haushalte der EU-Staaten eine Schuldengrenze von 60 % des BIP möglichst nicht überschreiten. Dieser Wert wird derzeit jedoch von vielen EU-Staaten nicht eingehalten. Besonders hoch verschuldet sind die Mittelmeerstaaten Griechenland, Italien und Portugal.
Demografischer Wandel: In welchen Ländern ist die Alterung der Gesellschaft weit vorangeschritten?
Die anhaltend niedrigen Geburtenraten sowie die steigende Lebenserwartung führen in den EU-Staaten zu einer Alterung der Gesellschaft. Eine hohe Nettozuwanderung kann das Tempo und das Ausmaß des Alterungsprozesses mindern, aber nicht aufhalten. In 6 EU-Staaten ist mehr als jede fünfte Person älter als 65 Jahre alt. Eine vergleichsweise junge Bevölkerung hat Irland.
Blick in die Zukunft: In welchen Ländern ist mit einem Bevölkerungsanstieg zu rechnen?
Bevölkerungsvorausberechnungen beruhen auf bestimmten Annahmen zu Geburten, Lebenserwartung und Wanderungsverhalten. Betrachtet man die Basisvariante der EU-Vorausberechnung ist in einigen EU-Staaten in den kommenden Jahrzehnten mit einem Bevölkerungswachstum zu rechnen, darunter insbesondere Luxemburg und Schweden. Andere EU-Staaten werden einen Rückgang verzeichnen. Dies gilt insbesondere für zahlreiche osteuropäische Staaten.
Armut und / oder soziale Ausgrenzung: Wo sind besonders viele Menschen bedroht?
Im Rahmen der Strategie Europa 2020 hat sich die EU zum Ziel gesetzt, die Zahl der von Armut und / oder sozialer Ausgrenzung Bedrohten bis zum Jahr 2020 um 20 Millionen zu senken. Wenngleich die EU-weite Quote seit 2010 leicht gesunken ist, so konnte das EU-Ziel (20 Millionen Bedrohte weniger) bislang nicht erreicht werden. Noch immer sind mehr als 22% der EU-Bevölkerung von Armut und / oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Besonders hohe Quoten verzeichnen die jüngsten EU-Mitgliedstaaten, Rumänien und Bulgarien.
Kluge Köpfe: Wo wird am meisten in Bildung investiert?
Um den immer neuen Anforderungen der Wissensgesellschaft gerecht zu werden und die globale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, braucht eine Gesellschaft qualifizierte Fachkräfte. Eine hochwertige Ausbildung des Nachwuchses ist dafür unabdingbar. Im EU-Durchschnitt betragen die öffentlichen Ausgaben für Bildung rund 5% des BIP, wobei die Spanne von 2,7% in Rumänien bis 7,1% in Schweden reicht.
Klimaschutz: Wo ist die signifikante Senkung der Treibhausgasemissionen noch nicht gelungen?
Um den Prozess der Erderwärmung zu dämpfen, sollen die Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union bis zum Jahr 2020 um mindestens 20 % im Vergleich zu 1990 sinken. EU-weit gesehen ist die Eindämmung der Emissionen in diesem Umfang erfolgt. Allerdings emittierten fünf EU-Staaten - darunter Spanien, Österreich und Irland - im Jahre 2016 mehr Treibhausgase als im Basisjahr 1990.
Sonne, Wind und Wasser: Wo schreitet die Energiewende voran?
Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch der EU soll bis zum Jahr 2020 auf 20 % steigen. Die Vorreiter der Energiewende sind in Nordeuropa zu finden. Der EU-weite Anteil ist in den zehn Jahren 2007 bis 2017 von 10,6% auf 17,5% gestiegen.
Breitband: Wo ist schnelles Internet flächendeckend verfügbar und wo besteht noch Nachholbedarf?
Die EU-weite Versorgung mit Breitbandanschlüssen ist zwar in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, flächendeckend ist die Versorgung jedoch längst nicht in allen EU-Staaten. In 7 der 28 Mitgliedstaaten liegt die Versorgungsquote immerhin über 90%, darunter die Niederlande, das Vereinigte Königreich und Deutschland. Schlusslicht ist Bulgarien mit einer Quote von 71%.
Folgen des Brexits: Wie groß war der Anteil des Vereinigten Königreichs an der EU-Wirtschaftsleistung?
Zum 1. Februar 2020 hat das Vereinigte Königreich die Europäische Union verlassen. Die Grafik zeigt, wie groß die Wirtschaftsleistung des Vereinigten Königreichs im Vergleich zur verbleibenen EU-27 ist. Mehr Daten rund um das Thema Brexit finden Sie im Brexit Monitor.
Übersicht über die in den Grafiken verwendeten Ländercodes.