Europa Siedlungsabfälle, Verpackungsmüll und Elektroschrott

Reduzierung und Recycling  

Siedlungsabfall und Recycling

Verpackungsmüll und Recycling

Elektroschrott und das Recht auf Reparatur

Siedlungsabfall und Recycling

Als Siedlungsabfall gelten sämtliche Abfälle, die in Haushalten, im Handel und Gewerbe, Büros sowie institutionellen Einrichtungen anfallen. 2023 fielen in Deutschland im Durchschnitt 613 Kilogramm Siedlungs­abfall je Einwohner/-in an. Damit lag die Abfall­menge deutlich über dem EU-Durchschnitt von 511 Kilogramm je Einwohner/-in. Die EU-weit höchsten Abfall­mengen gab es in Österreich (782 kg), Dänemark (759 kg) und Luxemburg (718 kg). Vor allem in den östlichen EU-Staaten war das Abfall­aufkommen deutlich geringer. Die niedrigsten Mengen je Einwohner/in verzeichneten Rumänien (305 kg) und Polen (367 kg).

Zwischen 1995 und 2023 sank die pro Kopf-Menge an Siedlungs­abfällen in Deutschland nur leicht (-1,6 %). In der EU stieg jedoch im selben Zeitraum die Abfallmenge pro Kopf um 9,4 %. Dafür wird in den EU-Mitgliedstaaten mittlerweile deutlich mehr recycelt. 1995 wurde lediglich 19 % des Siedlungs­abfalls in der EU recycelt – 2023 waren es bereits 48 %. Deutschland steigerte seine Recycling­quote in dieser Zeit von 39 % auf 69 %. Die EU-Abfallrahmenrichtlinie legt fest, dass bis 2025 55 %, bis 2030 60 % und bis 2035 65 % des Siedlungs­abfalls recycelt werden muss.

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Siedlungsabfall umfasst die folgenden Materialien: Papier, Pappe und Papier­produkte, Kunststoffe, Glas, Metalle, Lebensmittel- und Gartenabfälle sowie Textilien. Eingeschlossen sind auch Sperrmüll, Laub und Baumschnitt, Straßen­kehricht und der Inhalt von Abfallbehältern.

Stand: 04.11.2025. Aktuelle Daten in der Eurostat Datenbank.

Verpackungsmüll

Ob aus Kunststoff, Papier oder Glas – Verpackungen werden in unserer Konsum­gesellschaft vielfältig eingesetzt und landen oft kurze Zeit später im Müll. Rund 215 Kilogramm Verpackungs­müll pro Kopf fielen im Jahr 2023 hierzulande an. Deutsch­land lag damit deutlich über dem EU-Durch­schnitt von knapp 178 Kilo­gramm. Dabei entsteht immer mehr Verpackungs­müll: Seit 2005, dem Jahr, in dem für die EU erstmals Zahlen vorliegen, ist die Pro-Kopf-Menge an Verpackungs­müll in Deutsch­land um 15 % gestiegen. In der EU nahm sie im selben Zeit­raum um 12 % zu. Dabei werden nicht nur die Verpackungs­abfälle privater Haushalte erfasst, sondern der insgesamt in einem Staat anfallende Verpackungs­müll.

Insgesamt entsteht in Deutsch­land die größte Menge an Verpackungs­müll in der EU: Im Jahr 2023 lag das Auf­kommen an Verpackungs­müll hierzulande bei rund 18 Millionen Tonnen. Die zweit­größte Menge an Verpackungs­müll fiel mit rund 12,9 Millionen in Italien an. Das waren knapp 220 Kilo­gramm pro Kopf. In Frank­reich fielen rund 11,8 Millionen Tonnen an, was einem Verpackungs­müllaufkommen von knapp 173 Kilo­gramm pro Kopf entsprach. Betrachtet man die Menge an Verpackungs­müll pro Kopf liegt Deutsch­land mit 215 Kilo­gramm EU-weit an dritter Stelle hinter Irland mit 223 Kilogramm und Italien.

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Erfasst werden alle in einem Staat anfallenden Verpackungs­abfälle, unab­hängig davon, ob sie in der Industrie, im Handel, im Büro, in Geschäften, im Dienstleistungs­bereich, in Haushalten oder auf einer anderen Ebene erzeugt werden. Verpackungen sind aus beliebigen Materialien her­gestellte Erzeug­nisse zur Aufnahme, zum Schutz, zur Hand­habung, zur Lieferung oder zur Darbietung von Waren, die vom Hersteller an den Vertreiber oder End­verbraucher weiter­gegeben werden. Dazu zählen Verkaufs­verpackungen, Service­verpackungen, Versand­verpackungen, Umver­packungen und Transport­verpackungen. Die wichtigsten Verpackungs­materialien sind Glas, Papier und Pappe, Kunst­stoffe, Metalle (Aluminium und Stahl) sowie Holz.

Stand 04.11.2025. Daten zum Teil vorläufig oder Schätzung. Aktuelle Daten in der Eurostat Datenbank

Elektroschrott und das Recht auf Reparatur

Alte Waschmaschinen, Kühlschränke, Fernseher, Handys oder Computer: In den 27 EU-Staaten wanderten 2023 rund 5,2 Millionen Tonnen ausgedienter Elektro- und Elektronikgeräte in den Müll. In Deutschland landeten im Jahr 2023 knapp 906 000 Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte in den Abfallsammelstellen.

Pro Kopf verursachte jede/r EU-Bürger/-in im Jahr 2023 durchschnittlich rund 11,6 Kilogramm Elektroschrott. Deutschland lag mit 10,9 Kilogramm unter dem EU-Durchschnitt. Die EU-weit höchsten Abfallmengen pro Kopf verzeichnete Bulgarien (17,9 Kilogramm), Tschechien (je 16,8 Kilogramm) und Österreich (15,9 Kilogramm). 82,2 % des gesammelten Elektroschrotts wurde 2023 in der EU recycelt. In Deutschland waren es 84,5 %.

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Im Kampf gegen die Wegwerf­gesellschaft hat die Europäische Kommission im März 2023 einen Vorschlag für ein "Recht auf Reparatur" angenommen. Damit soll es für Verbraucherinnen und Verbraucher künftig einfacher und kostengünstiger werden, Waren zu reparieren, statt sie ersetzen zu lassen.

Die Daten werden im Rahmen der "Richtlinie über Elektro- und Elektronikaltgeräte" (EU-Richtlinie WEEE-II) erhoben. Stand 04.11.2025. Aktuelle Daten in der Eurostat Datenbank.

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