Bereits in der Lissabon-Strategie aus dem Jahr 2000 haben die EU-Staaten das Ziel formuliert, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) bis 2010 auf 3 % des BIP zu steigern. Dieses Ziel wurde unverändert in die Nachfolgestrategie "Europa 2020" übernommen. In Deutschland einigten sich Ende 2022 Bund und Länder gemeinsam auf das nationale Ziel, die jährlichen Ausgaben für FuE bis 2025 auf 3,5 % des BIP zu erhöhen.
Deutschland erfüllt 3%-Marke
In Deutschland lag der Ausgabenanteil für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 bei 3,1 % des BIP und damit auf dem Niveau des Vorjahres. Damit übertraf Deutschland im sechsten Jahr in Folge das Ziel der EU-Wachstumsstrategie "Europa 2020", mindestens 3 % des BIP für Forschung und Entwicklung aufzuwenden. Im EU-Vergleich lag Deutschland damit auf Platz 4.
Schweden Spitzenreiter
Spitzenreiter bei den Forschungsausgaben war 2023 Schweden mit 3,6 % des BIP. Es folgten Belgien und Österreich mit je 3,3 % des BIP. Am Ende der Rangliste lagen 2023 Rumänien (0,5 % des BIP) sowie Malta (0,6 % des BIP). Im Durchschnitt gaben die EU-Staaten 2023 rund 2,2 % des BIP für Forschung und Entwicklung aus.
Wirtschaft investiert höchsten Anteil
Insgesamt wurden 2023 in der EU rund 386 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Zwei Drittel davon trug die Wirtschaft (257,1 Milliarden Euro bzw. 67 %). Es folgte der Hochschulsektor mit 81,9 Milliarden Euro bzw. einem Anteil von 21 %. Staat und private Institutionen ohne Erwerbszweck kamen zusammen auf 46,7 Milliarden Euro bzw. einen Anteil von 12 %.
Deutschland größter Forschungsstandort
Mit rund 130,0 Milliarden Euro im Jahr 2023 verzeichnete Deutschland das mit Abstand größte Forschungsbudget in der EU. Das entsprach 34 % der EU-weiten Gesamtsumme. Es folgten Frankreich mit 61,7 Milliarden Euro und Italien mit 27,9 Milliarden Euro.
Regionale Forschungsausgaben: Stuttgart vorn
Wechselt man von der Länderebene auf die Ebene der EU-Regionen, ist erkennbar, dass die Regionen mit den höchsten Ausgaben für FuE im Verhältnis zur regionalen Wirtschaftsleistung 2021 allesamt in Deutschland lagen. Das ergab eine Auswertung von 203 EU-Regionen. Gemessen am regionalen Bruttoinlandsprodukt waren die Ausgaben in der Region Stuttgart mit 6,8 % am höchsten. Es folgten Braunschweig mit 6,1 % des BIP und Tübingen mit 5,5 % des BIP.
Die EU-Staaten hatten sich in ihrer politischen Europa 2020-Strategie das Ziel gesetzt, jährlich rund 3 % des EU für Forschung und Entwicklung auszugeben. Von den 203 EU-Regionen überschritten 26 diese Zielmarke. Neben Stuttgart, Braunschweig und Tübingen traf das auf elf weitere deutsche Regionen zu. Darunter waren unter anderem Karlsruhe, Dresden, Oberbayern und Berlin. Der Durchschnitt der EU-27 lag bei 2,2 % des BIP.
Datenbankauszug 16.06.2025. Daten zum Teil vorläufig oder Schätzung. Die jeweils aktuellen Daten auf Länderebene in der Eurostat Datenbank. Die ausgabenstärksten EU-Regionen finden Sie in der Tabelle Ausgaben für Forschung und Entwicklung 2021. Für Belgien, Dänemark, Irland und die Niederlande lagen keine Regionaldaten vor. Die Einteilung der EU-Regionen erfolgt auf Basis der NUTS-Klassifikation.