Presse 1,1 % weniger Unternehmens­insolvenzen im Mai 2016

Pressemitteilung Nr. 274 vom 10. August 2016

WIESBADEN – Im Mai 2016 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1 741 Unternehmensinsolvenzen, das waren 1,1 % weniger als im Mai 2015. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mit. 

Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im Mai 2016 mit 343 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 316 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 206 Insolvenzanträge gemeldet. 

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für Mai 2016 auf rund 2,1 Milliarden Euro. Im Mai 2015 hatten sie bei knapp 0,8 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen – bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen – ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im Mai 2016 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten als im Mai 2015. 

Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 7 926 übrige Schuldner im Mai 2016 Insolvenz an (– 2,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat). Darunter waren 6 140 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 1 516 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.

Beantragte Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftszweigen in Deutschland
Mai 2016
WirtschaftszweigVerfahren insgesamt
Anzahl
Insgesamt1 741
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei14
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
Verarbeitendes Gewerbe112
Energieversorgung16
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen7
Baugewerbe316
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz343
Verkehr und Lagerei121
Gastgewerbe174
Information und Kommunikation50
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen39
Grundstücks- und Wohnungswesen46
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen206
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen136
Erziehung und Unterricht22
Gesundheits- und Sozialwesen37
Kunst, Unterhaltung und Erholung41
Sonstige Dienstleistungen61
Beantragte Insolvenzverfahren in Deutschland
 Mai 2016Januar bis Mai 2016
AnzahlVeränderung
gegenüber
Mai 2015
in %
AnzahlVeränderung
gegenüber
Vorjahres-
zeitraum
in %
1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren.
Insgesamt9 667– 1,950 782– 3,8
Unternehmen1 741– 1,19 059– 5,1
Übrige Schuldner7 926– 2,141 723– 3,5
davon:
– Verbraucher6 140– 0,532 071– 3,3
– natürliche Personen als Gesellschafter41– 14,6247– 13,3
– ehemals selbstständig Tätige 11 516–8,18 171– 4,5
– Nachlässe und Gesamtgut2290,41 2341,0

Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".

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