Presse Öffentliche Schulden im 1. Halb­jahr 2016 um 0,7 % gestiegen

Pressemitteilung Nr. 346 vom 28. September 2016

WIESBADEN – Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende des 1. Halbjahrs 2016 mit 2 037,5 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, stieg damit der Schuldenstand gegenüber dem 31. Dezember 2015 um 0,7 % beziehungsweise 14,9 Milliarden Euro. Zum nicht-öffentlichen Bereich zählen dabei Kreditinstitute sowie der sonstige inländische (zum Beispiel private Unternehmen) und sonstige ausländische Bereich. 

Beim Bund gab es einen Anstieg der Verschuldung gegenüber dem 31. Dezember 2015 um 21,4 Milliarden Euro beziehungsweise 1,7 % auf 1 286,4 Milliarden Euro. 

Die Länder waren zum Ende des 1. Halbjahrs 2016 mit 607,5 Milliarden Euro verschuldet, dies war ein Rückgang um 0,9 % beziehungsweise 5,4 Milliarden Euro. Prozentual besonders hoch waren die Rückgänge in Bayern (– 7,9 %) und Mecklenburg-Vorpommern (– 4,8 %). Die prozentual höchsten Zuwächse gab es in Sachsen-Anhalt (+ 5,8 %) und Hamburg (+ 4,5 %). 

Auch der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände sank, und zwar um 0,8 % beziehungsweise 1,1 Milliarden Euro auf 143,1 Milliarden Euro. Die prozentualen Rückgänge der Schuldenstände waren in Sachsen (– 17,4 %) und Baden-Württemberg (– 9,4 %) besonders hoch. Die prozentual höchsten Zuwächse wurden in Niedersachsen (+ 3,6 %) und Rheinland-Pfalz (+ 2,4 %) ermittelt. 

Die Sozialversicherung verzeichnete einen annähernd gleichbleibenden Schuldenstand von 489 Millionen Euro (+ 0,1 %).

Schulden des Öffentlichen Gesamthaushalts
beim nicht-öffentlichen Bereich – vorläufige Ergebnisse
Körperschaftsgruppen/LänderInsgesamtVeränderung
gegenüber
31.12.2015
30.06.201631.12.2015 1
in Millionen Euroin %
1 Endstände.
2 Kaufmännisch buchende Extrahaushalte in Bremen zum Stand 31.12.2015.
3 Kernhaushalte der Sozialversicherung zum Stand 31.12.2015.
Insgesamt2 037 4582 022 5620,7
Bund1 286 3611 264 9951,7
Länder 2607 523612 909– 0,9
Gemeinden/Gemeindeverbände143 085144 169– 0,8
Sozialversicherung 34894890,1
Länder
Baden-Württemberg52 607 53 107– 0,9
Bayern19 563 21 234– 7,9
Brandenburg17 538 18 128– 3,3
Hessen43 455 42 6202,0
Mecklenburg-Vorpommern9 055 9 510– 4,8
Niedersachsen60 419 60 820– 0,7
Nordrhein-Westfalen181 416 184 956– 1,9
Rheinland-Pfalz31 835 32 967– 3,4
Saarland14 125 14 0530,5
Sachsen2 317 2 2941,0
Sachsen-Anhalt21 952 20 7415,8
Schleswig-Holstein27 549 27 661– 0,4
Thüringen15 290 15 650– 2,3
Berlin58 417 58 719– 0,5
Bremen 221 965 21 7231,1
Hamburg30 019 28 7254,5
Gemeinden/Gemeindeverbände
Baden-Württemberg7 7098 506– 9,4
Bayern13 72214 152– 3,0
Brandenburg2 0562 066– 0,5
Hessen18 78318 996– 1,1
Mecklenburg-Vorpommern1 9772 042– 3,2
Niedersachsen12 99312 5353,6
Nordrhein-Westfalen55 49355 1090,7
Rheinland-Pfalz12 90012 5972,4
Saarland3 7193 773– 1,4
Sachsen3 5104 248– 17,4
Sachsen-Anhalt3 0563 061– 0,2
Schleswig-Holstein4 3124 2441,6
Thüringen2 8552 8390,6

Methodische Hinweise
2016 wurde die vierteljährliche Schuldenstatistik an den Berichtskreis und die Abgrenzungen der jährlichen Schuldenstatistik angepasst. Daher sind die hier vorliegenden Ergebnisse mit den endgültigen jährlichen Ergebnissen vergleichbar, allerdings nur noch eingeschränkt mit Quartalswerten bis einschließlich des 4. Quartals 2015. Die Schulden der Kernhaushalte der Sozialversicherung wurden auf Basis des Ergebnisses zum 31. Dezember 2015 der jährlichen Schuldenstatistik auf gleichbleibend 480 Millionen Euro geschätzt.

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