Pressemitteilung Nr. 397 vom 10. November 2016
WIESBADEN – Im August 2016 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1 789 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 1,0 % weniger als im August 2015. Somit waren die Zahlen der monatlich registrierten Unternehmensinsolvenzen seit Dezember 2015 jeweils niedriger als im entsprechenden Vorjahresmonat.
Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im August 2016 mit 291 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 267 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 208 und im Gastgewerbe 204 Insolvenzanträge gemeldet.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für August 2016 auf rund 1,7 Milliarden Euro. Im August 2015 hatten sie bei rund 1,1 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen – bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen – ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im August 2016 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten als im August 2015.
Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 8 567 übrige Schuldner im August 2016 Insolvenz an (+ 5,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat). Darunter waren 6 479 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 1 777 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.
Wirtschaftszweig | Verfahren insgesamt |
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Anzahl | |
Insgesamt | 1 789 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 19 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | – |
Verarbeitendes Gewerbe | 143 |
Energieversorgung | 11 |
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 13 |
Baugewerbe | 267 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 291 |
Verkehr und Lagerei | 99 |
Gastgewerbe | 204 |
Information und Kommunikation | 55 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 54 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 72 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 208 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 178 |
Erziehung und Unterricht | 21 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 40 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 35 |
Sonstige Dienstleistungen | 79 |
August 2016 | Januar bis August 2016 | |||
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Anzahl | Veränderung gegenüber August 2015 in % | Anzahl | Veränderung gegenüber Vorjahres- zeitraum in % | |
1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren. | ||||
Insgesamt | 10 356 | 4,2 | 82 655 | – 2,9 |
Unternehmen | 1 789 | – 1,0 | 14 584 | – 6,2 |
Übrige Schuldner | 8 567 | 5,3 | 68 071 | – 2,2 |
davon: | ||||
– Verbraucher | 6 479 | 5,3 | 52 113 | – 2,4 |
– natürliche Personen als Gesellschafter | 53 | 26,2 | 406 | – 5,1 |
– ehemals selbstständig Tätige 1 | 1 777 | 3,8 | 13 497 | – 2,2 |
– Nachlässe und Gesamtgut | 258 | 13,2 | 2 055 | 5,2 |
Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".