Pressemitteilung Nr. 127 vom 12. April 2017
WIESBADEN – Im Januar 2017 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1 664 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 1,6 % weniger als im Januar 2016.
Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im Januar 2017 mit 295 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 272 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 195 und im Gastgewerbe wurden 179 Insolvenzanträge gemeldet.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für Januar 2017 auf rund 1,8 Milliarden Euro. Im Januar 2016 hatten sie bei knapp 1,1 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im Januar 2017 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten als im Januar 2016.
Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 7 535 übrige Schuldner im Januar 2017 Insolvenz an (– 3,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat). Darunter waren 5 635 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 1 572 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.
Wirtschaftszweig | Verfahren insgesamt |
---|---|
Anzahl | |
Insgesamt | 1 664 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 14 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | 2 |
Verarbeitendes Gewerbe | 112 |
Energieversorgung | 6 |
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen | 5 |
Baugewerbe | 272 |
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz | 295 |
Verkehr und Lagerei | 131 |
Gastgewerbe | 179 |
Information und Kommunikation | 43 |
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 44 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 46 |
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen | 195 |
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen | 150 |
Erziehung und Unterricht | 17 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 40 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 41 |
Sonstige Dienstleistungen | 72 |
Januar 2017 | ||
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Anzahl | Veränderung gegenüber Januar 2016 in % | |
1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren. | ||
Insgesamt | 9 199 | – 2,9 |
Unternehmen | 1 664 | – 1,6 |
Übrige Schuldner | 7 535 | – 3,1 |
davon: | ||
– Verbraucher | 5 635 | – 5,3 |
– natürliche Personen als Gesellschafter | 38 | – 26,9 |
– ehemals selbstständig Tätige 1 | 1 572 | 1,3 |
– Nachlässe und Gesamtgut | 290 | 30,0 |
Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".