Pressemitteilung Nr. 210 vom 23. Juni 2017
WIESBADEN – Der Reallohnindex in Deutschland ist nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung vom ersten Quartal 2016 bis zum ersten Quartal 2017 um gut 0,6 % gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, betrug der nominale Verdienstanstieg 2,6 %. Obwohl die Verbraucherpreise – auf Quartalsbasis gemessen – mit + 1,9 % so stark stiegen wie zuletzt Ende 2012, waren die Reallöhne das dreizehnte Quartal in Folge höher als im jeweiligen Vorjahresquartal.
Zum 1. Januar 2017 wurde der allgemeine gesetzliche Mindestlohn in Deutschland erstmals erhöht. Die Anpassung dieses Stundenlohns von 8,50 Euro auf 8,84 Euro hat in den Ergebnissen des Nominallohnindex, der die Veränderung der Bruttomonatsverdienste misst, keine offensichtlichen Auswirkungen hinterlassen. So stiegen die Bruttomonatsverdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in leitender Stellung mit + 3,7 % überdurchschnittlich stark an. Hauptursache dafür sind weit überdurchschnittlich gestiegene Sonderzahlungen. Der Verdienstzuwachs der an- und ungelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer lag jeweils bei 2,6 % und somit genau im Durchschnitt aller Beschäftigten.
Der Verdienstanstieg der Teilzeitbeschäftigten lag mit + 3,0 % über dem der Vollzeit- (+ 2,6 %) und geringfügig Beschäftigten (+ 1,0 %). In den neuen Ländern fiel der Verdienstzuwachs mit + 3,3 % stärker aus als im früheren Bundesgebiet (+ 2,6 %).
Berichtszeitraum | Reallohn- index1 | Nominallohn- index1 | Verbraucher- preisindex |
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Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in % | |||
1 Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich. | |||
Jahr 2011 | 1,2 | 3,3 | 2,1 |
Jahr 2012 | 0,5 | 2,5 | 2,0 |
Jahr 2013 | – 0,1 | 1,4 | 1,5 |
Jahr 2014 | 1,9 | 2,7 | 0,9 |
Jahr 2015 | 2,4 | 2,7 | 0,3 |
Jahr 2016 | 1,8 | 2,3 | 0,5 |
1. Quartal 2011 | 1,9 | 3,8 | 1,9 |
2. Quartal 2011 | 2,0 | 4,0 | 2,0 |
3. Quartal 2011 | 0,8 | 3,0 | 2,2 |
4. Quartal 2011 | 0,2 | 2,4 | 2,2 |
1. Quartal 2012 | – 0,1 | 2,1 | 2,2 |
2. Quartal 2012 | 0,6 | 2,5 | 1,9 |
3. Quartal 2012 | 0,9 | 3,0 | 2,1 |
4. Quartal 2012 | 0,7 | 2,7 | 2,0 |
1. Quartal 2013 | – 0,1 | 1,5 | 1,5 |
2. Quartal 2013 | – 0,1 | 1,4 | 1,5 |
3. Quartal 2013 | – 0,2 | 1,3 | 1,6 |
4. Quartal 2013 | 0,0 | 1,3 | 1,3 |
1. Quartal 2014 | 1,5 | 2,7 | 1,1 |
2. Quartal 2014 | 1,5 | 2,6 | 1,0 |
3. Quartal 2014 | 1,8 | 2,7 | 0,8 |
4. Quartal 2014 | 2,2 | 2,7 | 0,5 |
1. Quartal 2015 | 2,5 | 2,6 | 0,1 |
2. Quartal 2015 | 2,7 | 3,2 | 0,5 |
3. Quartal 2015 | 2,4 | 2,5 | 0,1 |
4. Quartal 2015 | 2,2 | 2,5 | 0,3 |
1. Quartal 2016 | 2,7 | 2,9 | 0,2 |
2. Quartal 2016 | 1,9 | 2,0 | 0,1 |
3. Quartal 2016 | 1,8 | 2,3 | 0,5 |
4. Quartal 2016 | 1,1 | 2,3 | 1,1 |
1. Quartal 2017 | 0,6 | 2,6 | 1,9 |
Gliederungsart | Veränderung 2016 gegenüber 2007 | Veränderung 1. Quartal 2017
|
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in % | ||
1 Ohne geringfügig Beschäftigte. | ||
Insgesamt | 22,7 | 2,6 |
Nach Gebietsstand | ||
Früheres Bundesgebiet (einschließlich Berlin) | 22,1 | 2,6 |
Neue Länder | 27,5 | 3,3 |
Nach Beschäftigungsart | ||
Vollzeitbeschäftigte | 22,1 | 2,6 |
Teilzeitbeschäftigte | 26,1 | 3,0 |
Geringfügig Beschäftigte | 29,3 | 1,0 |
Nach Geschlecht | ||
Männer | 21,5 | 2,9 |
Frauen | 24,7 | 2,6 |
Nach Leistungsgruppen1 | ||
Arbeitnehmer in leitender Stellung | 29,2 | 3,7 |
Herausgehobene Fachkräfte | 22,8 | 2,3 |
Fachkräfte | 19,7 | 2,5 |
Angelernte Arbeitnehmer | 18,9 | 2,6 |
Ungelernte Arbeitnehmer | 22,6 | 2,6 |
nachrichtlich: | ||
Verbraucherpreisindex | 11,8 | 1,9 |
Methodische Hinweise:
Der Nominallohnindex bildet die Veränderung der Bruttomonatsverdienste inklusive Sonderzahlungen der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich ab. Er erfasst die Verdienstentwicklung bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr. Der Reallohnindex stellt die Veränderung der Verdienste der Preisentwicklung gegenüber. Er gibt somit Hinweise zur Entwicklung der Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Die Zeitreihen des Nominal- und Reallohnindex stehen auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes zur Verfügung.
Detaillierte Informationen über die Höhe der Bruttostunden- und Bruttomonatsverdienste nach Wirtschaftszweigen, Beschäftigungsumfang, Leistungsgruppen, Geschlecht bietet die Fachserie 16, Reihe 2.1 (Quartalsergebnisse) sowie Reihe 2.3 (Jahresergebnisse).
Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zu den Bruttoverdiensten in Deutschland können über die Tabelle Bruttoverdienste, Wochenarbeitszeit (62321-0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. In der Datenbank lassen sich auch Zeitreihen zum monatlichen Index der Tarifverdienste abrufen (62231-0001).