Presse 6,7 % weniger Unternehmensinsolvenzen im 1. Halbjahr 2017

Pressemitteilung Nr. 316 vom 12. September 2017

WIESBADEN – Im ersten Halbjahr 2017 meldeten die deutschen Amtsgerichte 10 246 Unternehmensinsolvenzen, das waren 6,7 % weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mit. 

Im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) gab es im ersten Halbjahr 2017 mit 1 793 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 1 712 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 1 144 Insolvenzanträge gemeldet. 

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmens­insolvenzen beliefen sich nach Angaben der Amtsgerichte im ersten Halbjahr 2017 auf knapp 9,4 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2016 hatten sie bei rund 16,0 Milliarden Euro gelegen.

Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 48 142 übrige Schuldner im ersten Halbjahr 2017 Insolvenz an (– 5,9 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2016). Darunter waren 36 123 Insolvenzanträge von Verbrauchern und 10 180 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.

Beantragte Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftszweigen
in Deutschland
1. Halbjahr 2017
WirtschaftszweigVerfahren insgesamt
Anzahl
Insgesamt10 246
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei57
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden8
Verarbeitendes Gewerbe813
Energieversorgung47
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen59
Baugewerbe1 712
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz1 793
Verkehr und Lagerei704
Gastgewerbe1 062
Information und Kommunikation336
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen268
Grundstücks- und Wohnungswesen304
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen1 144
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen996
Erziehung und Unterricht92
Gesundheits- und Sozialwesen227
Kunst, Unterhaltung und Erholung209
Sonstige Dienstleistungen415
Beantragte Insolvenzverfahren in Deutschland
  1. Halbjahr 2017Juni 2017
AnzahlVeränderung


gegenüber
1. Halbjahr 2016
in %

AnzahlVeränderung


gegenüber
Juni 2016
in %

1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren.
Insgesamt58 388– 6,09 834– 13,2
Unternehmen10 246– 6,71 732– 11,2
Übrige Schuldner48 142– 5,98 102– 13,6
davon:
– Verbraucher36 123– 8,06 152– 13,9
– natürliche Personen als Gesellschafter238– 23,043– 28,3
– ehemals selbstständig Tätige 110 1801,71 635– 12,1
– Nachlässe und Gesamtgut1 6013,0272– 13,1

Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".

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