Presse Öffentliche Schulden zum Ende des 3. Quartals 2017 um 2,9 % niedriger als im Vorjahr

Pressemitteilung Nr. 467 vom 20. Dezember 2017

WIESBADEN – Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende des dritten Quartals 2017 mit 1 972,9 Milliarden Euro verschuldet. Zum nicht-öffentlichen Bereich zählen Kreditinstitute sowie der sonstige inländische Bereich (zum Beispiel private Unternehmen) und der sonstige ausländische Bereich. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, sank der Schuldenstand gegenüber dem Ende des dritten Quartals 2016 um 2,9 % beziehungsweise 58,4 Milliarden Euro. Dabei konnten alle Ebenen ihre Verschuldung verringern. Gegenüber dem zweiten Quartal 2017 ging der Schuldenstand um 0,3 % beziehungsweise 5,0 Milliarden Euro zurück. In diesem Zeitraum bauten der Bund, die Länder und die Gemeinden und Gemeindeverbände (einschließlich ihrer Extrahaushalte) ihre Verschuldung ab, lediglich die Verschuldung der Ebene Sozialversicherung stieg gegenüber dem 2. Quartal 2017 an.

Die Verschuldung des Bundes verringerte sich gegenüber dem Ende des dritten Quartals 2016 um 30,3 Milliarden Euro beziehungsweise 2,4 % auf 1 243,4 Milliarden Euro. Der Bund konnte seine aufgenommenen Kredite um 20,6 Milliarden Euro (– 30,0 %) und seine Wertpapierschulden um 26,0 Milliarden Euro (– 2,2 %) abbauen. Die Kassenkredite stiegen dagegen um 16,3 Milliarden Euro (+ 209,6 %) an.

Die Länder waren zum Ende des dritten Quartals 2017 mit 590,0 Milliarden Euro verschuldet, was einem Rückgang um 3,8 % beziehungsweise 23,5 Milliarden Euro gegenüber dem dritten Vierteljahr 2016 entspricht. Hohe prozentuale Rückgänge gab es in Sachsen
(– 16,3 %), Bayern (– 16,0 %), Hessen(– 13,3 %) und Mecklenburg-Vorpommern (– 9,2 %). Die prozentual höchsten Zuwächse hatten Thüringen (+ 4,3 %) und Hamburg (+ 2,1 %).

Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände sank gegenüber dem Ende des dritten Quartals 2016 um 3,2 % (– 4,6 Milliarden Euro) auf 139,1 Milliarden Euro. Bis auf Baden-Württemberg (+ 2,5 %) und Schleswig-Holstein (+ 1,9 %) haben die Gemeinden und Gemeindeverbände aller anderen Länder ihre Schuldenstände reduziert. Die prozentualen Rückgänge waren in Sachsen mit – 8,2 %(aufgrund einer bedeutenden Änderung des Berichtskreises) und Sachsen-Anhalt (– 6,4 %) besonders hoch.

Die Sozialversicherung war zum Ende des dritten Quartals 2017 mit 440 Millionen Euro verschuldet, das waren 9,8 % beziehungsweise 47 Millionen Euro weniger als am Ende des dritten Quartals 2016.

Weitere Daten können der Fachserie 14, Reihe 5.2 "Vorläufiger Schuldenstand des Öffentlichen Gesamthaushalts" entnommen werden. Detaillierte Daten können über die Tabelle Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich (71311-0002) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. 

Schulden des Öffentlichen Gesamthaushalts beim nicht-öffentlichen Bereich 1
– vorläufige Ergebnisse –
Körperschaftsgruppen/LänderInsgesamtVeränderung
gegenüber
30.06.2017
Veränderung
gegenüber
30.09.2016
30.09.201730.06.201730.09.2016
in Millionen Euroin %
1 Einschließlich Extrahaushalte.
2 Kernhaushalte der Sozialversicherung zum Stand 31.12.2015 für den 30.09.2016; für den 30.06.2017 und 30.09.2017 Kernhaushalte der Sozialversicherung zum Stand 31.12.2016.
Insgesamt1 972 9461 977 9632 031 339– 0,3– 2,9
Bund1 243 4081 244 0041 273 730– 0,1– 2,4
Länder589 989592 927613 460– 0,5– 3,8
Gemeinden/Gemeindeverbände139 109140 593143 662– 1,1– 3,2
Sozialversicherung 2440438487 0,3– 9,8
Länder
Baden-Württemberg50 32651 23753 231–1,8– 5,5
Bayern17 14717 29420 403–0,9– 16,0
Brandenburg16 66116 87117 468–1,2– 4,6
Hessen40 23839 74846 3831,2– 13,3
Mecklenburg-Vorpommern8 0818 2228 900–1,7– 9,2
Niedersachsen60 54159 58860 2821,6 0,4
Nordrhein-Westfalen175 267176 552181 108–0,7– 3,2
Rheinland-Pfalz31 01932 20832 500–3,7– 4,6
Saarland13 90514 20513 904–2,10,0
Sachsen1 6351 7771 954–8,0– 16,3
Sachsen-Anhalt21 06021 76421 248–3,2– 0,9
Schleswig-Holstein28 22328 74329 176–1,8–3,3
Thüringen15 48915 09614 8482,64,3
Berlin56 93555 94658 2521,8– 2,3
Bremen21 52521 55222 534–0,1– 4,5
Hamburg31 93532 12431 269–0,62,1
Gemeinden/Gemeindeverbände
Baden-Württemberg7 8707 8597 6770,12,5
Bayern13 07213 27513 745–1,5– 4,9
Brandenburg1 9772 0172 047– 2,0– 3,4
Hessen17 72217 91918 678– 1,1– 5,1
Mecklenburg-Vorpommern1 8761 8931 977– 0,9– 5,1
Niedersachsen12 81912 89713 253– 0,6– 3,3
Nordrhein-Westfalen54 20955 08655 758– 1,6– 2,8
Rheinland-Pfalz12 69012 86912 949– 1,4– 2,0
Saarland3 5883 5963 766– 0,2– 4,7
Sachsen3 2073 2143 491– 0,2– 8,2
Sachsen-Anhalt2 8892 8603 0851,0– 6,4
Schleswig-Holstein4 4934 3754 4112,71,9
Thüringen2 6972 7332 826– 1,3– 4,6

Methodische Hinweise
2016 wurde die vierteljährliche Schuldenstatistik an den Berichtskreis und die Abgrenzungen der jährlichen Schuldenstatistik angepasst. Daher sind die vorliegenden Ergebnisse mit den endgültigen jährlichen Ergebnissen vergleichbar, allerdings nur noch eingeschränkt mit den Quartalswerten bis einschließlich viertes Quartal 2015. Die Schulden der Kernhaushalte der Sozialversicherung wurden auf Basis des Ergebnisses zum 31. Dezember 2015 der jährlichen Schuldenstatistik für das dritte Vierteljahr 2016 auf 480 Millionen Euro und für das dritte Vierteljahr 2017 auf Basis des Ergebnisses der jährlichen Schuldenstatistik zum 31. Dezember 2016 auf 427 Millionen Euro fortgeschrieben.

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