Presse 1. Halbjahr 2018: 2,5 % weniger Unternehmensinsolvenzen als im 1. Halbjahr 2017

Pressemitteilung Nr. 339 vom 12. September 2018

WIESBADEN – Im ersten Halbjahr 2018 meldeten die deutschen Amtsgerichte 9 968 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2,5 % weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. 

Im Baugewerbe gab es im ersten Halbjahr 2018 mit 1 772 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 1 739 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Wirtschaftsbereichs Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen). Im Gastgewerbe wurden 1 123 und im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 1 037 Insolvenzanträge gemeldet. 

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen beliefen sich nach Angaben der Amtsgerichte im ersten Halbjahr 2018 auf rund 13,1 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2017 hatten sie bei 9,4 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im ersten Halbjahr 2018 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten als im ersten Halbjahr 2017. 

Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 46 023 übrige Schuldner im ersten Halbjahr 2018 Insolvenz an (-4,2 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2017). Darunter waren 34 248 Insolvenzanträge von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie 9 568 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen, die ein Regel- beziehungsweise ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen.

  

Beantragte Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftszweigen in Deutschland
1. Halbjahr 2018
WirtschaftszweigVerfahren insgesamt
Anzahl
Insgesamt9 968
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei50
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden7
Verarbeitendes Gewerbe738
Energieversorgung30
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen39
Baugewerbe1 772
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz1 739
Verkehr und Lagerei643
Gastgewerbe1 123
Information und Kommunikation360
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen227
Grundstücks- und Wohnungswesen274
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen1 037
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen940
Erziehung und Unterricht78
Gesundheits- und Sozialwesen233
Kunst, Unterhaltung und Erholung209
Sonstige Dienstleistungen469
Beantragte Insolvenzverfahren in Deutschland
 1. Halbjahr 2018Juni 2018
AnzahlVeränderung
gegenüber
1. Halbjahr 2017
in %
AnzahlVeränderung
gegenüber
Juni 2017
in %
  1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren.
Insgesamt55 991-3,99 531-1,7
Unternehmen9 968-2,51 603-6,0
Übrige Schuldner46 023-4,27 928-0,8
davon:
– Verbraucher34 248-5,06 023-1,0
– natürliche Personen als Gesellschafter2494,638-11,6
– ehemals selbstständig Tätige 19 568-6,01 573-3,7
– Nachlässe und Gesamtgut1 95825,729428,4

Detaillierte Daten können über die Tabellen Insolvenzverfahren (Unternehmen) und Insolvenzverfahren (Übrige Schuldner) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1., "Insolvenzverfahren".

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