Presse Öffentliche Schulden zum Ende des 2. Quartals 2018 um 2,3 % niedriger als im Vorjahr

Pressemitteilung Nr. 367 vom 26. September 2018

WIESBADEN – Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende des zweiten Quartals 2018 mit 1 934,4 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, sank der Schuldenstand gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,3 % beziehungsweise 46,5 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Ende des ersten Quartals 2018 verringerte sich der Schuldenstand um 0,8 % beziehungsweise 14,7 Milliarden Euro. Zum nicht-öffentlichen Bereich zählen Kreditinstitute sowie der sonstige inländische Bereich (zum Beispiel private Unternehmen) und der sonstige ausländische Bereich. 

Der Schuldenabbau fand auf allen Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts statt. Die Verschuldung des Bundes sank gegenüber dem Ende des zweiten Quartals 2017 um 21,0 Milliarden Euro beziehungsweise 1,7 % auf 1 223,0 Milliarden Euro. Der Bund konnte seine aufgenommenen Kassenkredite um 9,9 Milliarden Euro (-34,7 %), seine Kredite um 1,4 Milliarden Euro (-3,4 %) und seine Wertpapierschulden um 9,6 Milliarden Euro (-0,8 %) abbauen. 

Einen stärkeren Rückgang wiesen die Länder auf, die zum Ende des zweiten Quartals 2018 mit 574,5 Milliarden Euro verschuldet waren. Dies entspricht einer Abnahme um 3,6 % beziehungsweise 21,4 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresquartal. Hohe prozentuale Rückgänge gab es in Sachsen (-19,5 %), Baden-Württemberg (-15,9 %) und Bayern (-13,1 %). Hamburg (+2,0 %) und Schleswig-Holstein (+1,5 %) hatten dagegen einen erhöhten Schuldenstand. In beiden Ländern waren Schuldenaufnahmen im Zusammenhang mit dem Komplex um die HSH Nordbank ein wesentlicher Grund für die Entwicklung. 

Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,9 % (-4,1 Milliarden Euro) auf 136,5 Milliarden Euro. Mit Ausnahme von Baden-Württemberg (+0,4 %) und des Saarlands (+0,2 %) haben die Gemeinden und Gemeindeverbände aller anderen Länder ihre Schuldenstände reduziert. Die prozentualen Rückgänge waren in Mecklenburg-Vorpommern (-10,1 %), Sachsen-Anhalt (-7,5 %), Sachsen (-7,1 %) und Thüringen (-6,9 %) besonders hoch. 

Die Sozialversicherung war zum Ende des zweiten Quartals 2018 mit 403 Millionen Euro verschuldet. Dies waren 7,1 % beziehungsweise 31 Millionen Euro weniger als am Ende des zweiten Quartals 2017.

Weitere methodische Hinweise und Daten können der Fachserie 14, Reihe 5.2 "Vorläufiger Schuldenstand des Öffentlichen Gesamthaushalts" entnommen werden. Detaillierte Daten können über die Tabelle Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich (71311-0002) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. Hingewiesen wird insbesondere auf den Qualitätsbericht der Fachserie.

 

Schulden des Öffentlichen Gesamthaushalts beim nicht-öffentlichen Bereich 1
– vorläufige Ergebnisse –
Körperschaftsgruppen/LänderInsgesamtVeränderung
gegenüber
31.03.2018
Veränderung
gegenüber
30.06.2017
30.06.201831.03.201830.06.2017
in Millionen Euroin %

1 Einschließlich Extrahaushalte.

2 Kernhaushalte der Sozialversicherung zum Stand 31.12.2017.

Insgesamt1 934 4331 949 0961 980 960-0,8-2,3
Bund1 223 0421 232 4011 244 004-0,8-1,7
Länder574 510578 722595 958-0,7-3,6
Gemeinden/Gemeindeverbände136 478137 570140 564-0,8-2,9
Sozialversicherung 2403404434-0,1-7,1
Länder
Baden-Württemberg43 10142 97251 2510,3-15,9
Bayern15 02216 79217 294-10,5-13,1
Brandenburg16 00516 20317 371-1,2-7,9
Hessen38 86140 08739 808-3,1-2,4
Mecklenburg-Vorpommern7 9647 9628 2220,0-3,1
Niedersachsen60 10259 86159 6100,40,8
Nordrhein-Westfalen172 136172 590177 912-0,3-3,2
Rheinland-Pfalz31 36832 11433 087-2,3-5,2
Saarland13 93713 95614 205-0,1-1,9
Sachsen1 4301 4301 7770,0-19,5
Sachsen-Anhalt20 38420 72921 793-1,7-6,5
Schleswig-Holstein29 35228 75028 9112,11,5
Thüringen14 99615 24915 096-1,7-0,7
Berlin55 30156 35355 946-1,9-1,2
Bremen21 77621 30621 5522,21,0
Hamburg32 77432 36732 1241,32,0
Gemeinden/Gemeindeverbände
Baden-Württemberg7 8937 8407 8610,70,4
Bayern12 85112 87613 275-0,2-3,2
Brandenburg1 9481 9822 017-1,7-3,4
Hessen17 59417 75517 919 -0,9-1,8
Mecklenburg-Vorpommern1 7021 6961 8930,3-10,1
Niedersachsen12 80612 80012 8970,0-0,7
Nordrhein-Westfalen53 03353 39455 086-0,7-3,7
Rheinland-Pfalz12 61112 77112 837-1,3-1,8
Saarland3 6023 6253 596-0,60,2
Sachsen2 9883 0433 215-1,8-7,1
Sachsen-Anhalt2 6472 8512 860-7,2-7,5
Schleswig-Holstein4 2594 3244 375-1,5-2,6
Thüringen2 5462 6132 733-2,6-6,9

Methodische Hinweise
Die in der vierteljährlichen Schuldenstatistik nachgewiesenen Schuldenstände können von den haushaltsmäßigen Schuldenständen abweichen.

Die Verschuldung der Länder enthält auch die empfangenen Barsicherheiten aus Derivatgeschäften des Landes (zum Beispiel Nordrhein-Westfalen für das zweite Quartal 2017 in Höhe von 1 360,3 Millionen Euro und für das zweite Quartal 2018 in Höhe von 1 195,3 Millionen Euro).

Die Schulden der Kernhaushalte der Sozialversicherung wurden auf Basis des Ergebnisses zum 31. Dezember 2017 der jährlichen Schuldenstatistik mit 399 Millionen Euro fortgeschrieben.

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