Presse Januar bis September 2019: 2,3 % weniger Unternehmensinsolvenzen als in den ersten 9 Monaten 2018

Pressemitteilung Nr. 474 vom 11. Dezember 2019

WIESBADEN – Von Januar bis September 2019 meldeten die deutschen Amtsgerichte 14 381 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2,3 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag im Zeitraum Januar bis September 2019 mit 48 764 Fällen um 4,8 % niedriger als in den ersten neun Monaten 2018. Zusammen mit den Insolvenzen von anderen privaten Schuldnern und Nachlässen betrug die Gesamtzahl der Insolvenzen 80 249 Fälle, das waren 3,5 % weniger als von Januar bis September 2018. 

Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es von Januar bis September 2019 mit 2 475 Fällen im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen; Januar bis September 2018: 2 525). Unternehmen des Baugewerbes stellten 2 386 Insolvenzanträge (Januar bis September 2018: 2 555). Im Gastgewerbe wurden 1 688 (Januar bis September 2018: 1 714) gemeldet und im Bereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 1 520 (Januar bis September 2018: 1 503) Insolvenzanträge. 

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für den Zeitraum Januar bis September 2019 auf rund 15,5 Milliarden Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatten sie bei rund 17,6 Milliarden Euro gelegen. 

Im September 2019 wurden 1 507 Insolvenzen von Unternehmen (+1,1 % gegenüber September 2018) und 5 008 Insolvenzen von Verbrauchern (-3,9 %) gemeldet. Insgesamt registrierten die Gerichte 8 468 Insolvenzen, das waren 1,9 % mehr als im September 2018.

Beantragte Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftszweigen in Deutschland, Januar bis September 2019
WirtschaftszweigVerfahren insgesamt
Anzahl
Insgesamt14 381
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei97
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden9
Verarbeitendes Gewerbe1 114
Energieversorgung77
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen38
Baugewerbe2 386
Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz2 475
Verkehr und Lagerei993
Gastgewerbe1 688
Information und Kommunikation480
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen307
Grundstücks- und Wohnungswesen384
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen1 520
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen1 405
Erziehung und Unterricht160
Gesundheits- und Sozialwesen298
Kunst, Unterhaltung und Erholung325
Sonstige Dienstleistungen625
Beantragte Insolvenzverfahren in Deutschland
 Januar bis September 2019 September 2019
AnzahlVeränderung
gegenüber
Vorjahreszeitraum
in %
AnzahlVeränderung
gegenüber
September 2018
in %
1 Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren.
Insgesamt80 249-3,58 4681,9
Unternehmen14 381-2,31 5071,1
Übrige Schuldner65 868-3,86 9612,1
davon:
– Verbraucher48 764-4,85 008-3,9
– natürliche Personen als Gesellschafter3904,629-17,1
– ehemals selbstständig Tätige 113 950-0,51 52218,6
– Nachlässe und Gesamtgut2 764-4,440240,1

Detaillierte Daten können über die Tabellen 52411 (Insolvenzen) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1.

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