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StatistikBrief

Ausgabe 2|2025

Newsletter des Statistischen Bundesamtes für das politische Berlin

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

wussten Sie, dass der Besuch eines Schwimmbads im Mai 2025 um 5,7 % teurer ist als noch ein Jahr zuvor? Diese und weitere (sommerliche) Neuigkeiten präsentieren wir Ihnen mit der neuen StatistikBrief-Ausgabe:

Aktuelle wirtschaftliche Perspektiven liefert der neue Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft, der »Im Fokus« dieser Ausgabe steht. Ein breites Angebot europäischer Statistiken bietet Ihnen »Europa in Zahlen«. Wie Künstliche Intelligenz bei der frühzeitigen Vorhersage von Lohn- und Einkommensteuerdaten zum Einsatz kommt, lesen Sie im Abschnitt »Experimentelle Statistiken«.

Spannende Einblicke über die Zukunft der amtlichen Statistik gibt diesmal im Zukunftsgespräch Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. Erfahren Sie, wie die amtliche Statistik auch in Zukunft verlässliche Daten für alle bereitstellen kann und welche gesetzlichen Weichenstellungen dafür jetzt notwendig sind.

Bleiben Sie mit unserem StatistikBrief wie gewohnt informiert über Neuigkeiten aus der amtlichen Statistik. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und einen entspannten Sommer!

Ihr Team der Hauptstadtkommunikation
Statistisches Bundesamt

 
 

Im Fokus

Der neue Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft

Ein neu zusammengesetzter Konjunkturindikator

Mit dem seit Februar 2025 veröffentlichten Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft erweitert das Statistische Bundesamt sein Angebot an Konjunkturindikatoren. Dieser neue Indikator kombiniert bestehende Konjunkturindizes, die den größten Teil der gewerblichen Wirtschaft abdecken: die Produktionsindizes für das Produzierende Gewerbe, den Dienstleistungssektor sowie den preisbereinigten Umsatzindex für den Handel. Aufgrund des breiten Erfassungsbereichs liefert der Index ein umfassendes Bild davon, wie sich die ökonomische Aktivität in Deutschland monatlich entwickelt.

Verfügbarkeit und aktuelle Entwicklung 

Der Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft ist etwa 65 Tage nach Ende des jeweiligen Berichtsmonats verfügbar. Das Angebot umfasst unbereinigte sowie kalender- und saisonbereinigte Ergebnisse ab Januar 2015. Im aktuellen Berichtsmonat März 2025 ist der Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft gegenüber Februar 2025 kalender- und saisonbereinigt um 1,6 % gestiegen. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich war die Produktion von Januar 2025 bis März 2025 um 0,6 % höher als in den drei Monaten zuvor. Im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2024 lag der kalenderbereinigte Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft um 1,0 % höher.

Die positive Entwicklung des Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft im März 2025 ist insbesondere auf den Anstieg des Produktionsindex für die Industrie (saison- und kalenderbereinigt +3,0 % zum Vormonat) zurückzuführen. Aber auch die anderen Inputstatistiken beeinflussten das Gesamtergebnis positiv: Produktionsindex für das Baugewerbe (+2,1 %), Dienstleistungsproduktionsindex (+0,7 %) und Umsatzindex im Handel (+1,2 %).

Liniendiagramm, das den monatlichen Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft von 2015 bis 2025 zeigt

Vergleich des Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft mit dem Bruttoinlandsprodukt

Der Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft ergänzt das Bruttoinlandsprodukt als Konjunkturindikator, da er monatlich erscheint und detaillierte Ergebnisse für einzelne Wirtschaftszweige liefert, während das Bruttoinlandsprodukt nur vierteljährlich publiziert wird und eine gröbere Gliederung aufweist. Die monatliche Veröffentlichungsfrequenz führt allerdings nur in den ersten beiden Monaten eines Quartals dazu, dass Informationen über die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland früher verfügbar sind. 
Inhaltlich bildet der Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft die Produktionsaktivität ab, ohne Vorleistungen abzuziehen, während das Bruttoinlandsprodukt die erwirtschaftete Wertschöpfung misst. Der Produktionsindex konzentriert sich zudem stärker auf physisch produzierte Waren und schließt einige Dienstleistungsbereiche aus, die im Bruttoinlandsprodukt enthalten sind. 

Insgesamt entfallen rund 70 % der gesamten Bruttowertschöpfung Deutschlands auf die durch den Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft abgedeckten Bereiche; insbesondere die Bereiche öffentliche Verwaltung, Erziehung und Unterricht sowie Gesundheits- und Sozialwesen fehlen. Auch Unterschiede in der Erfassung von Steuern und Subventionen führen zu abweichenden Entwicklungen beider Indikatoren. Dadurch liefern beide Indikatoren unterschiedliche wirtschaftliche Perspektiven.

Die aktuellen Ergebnisse und lange Zeitreihen zum Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft sind über die Tabelle Produktionsindex für die Gesamtwirtschaft (48311–0001) in der Datenbank GENESIS-Online abrufbar.

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Kennen Sie schon?

Webseite „Europa in Zahlen“

Bild: Banner der Internetseite "Europa in Zahlen"

„Europa in Zahlen“ ist eine Webseite des Statistischen Bundesamtes und ergänzt das breitgefächerte Angebot der nationalen Statistik um die europäische Perspektive. Die Inhalte basieren auf Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat.

Kurze Artikel zu aktuellen Themen ergänzt um Tabellen sowie anschauliche Karten und Grafiken ermöglichen eine schnelle Einordnung, wo Deutschland im europäischen Vergleich steht. „Europa in Zahlen“ bietet EU-weit harmonisierte, objektive und neutrale Fakten zu insgesamt 13 Themenfeldern, darunter Bevölkerung, Soziales, Bildung, Gesundheit, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Umwelt und Verkehr. Sonderveröffentlichungen wie zum Beispiel zum „Green Deal“ oder der EU-Konjunktur-Monitor nehmen längerfristige sozioökonomische Entwicklungen in den Fokus.

Neben der zielgerichteten Recherche nach Thema ermöglicht „Europa in Zahlen“ auch eine schnelle Datensuche nach Land: Die Eurostat-Daten decken neben den EU-Staaten auch die EFTA-Mitgliedsstaaten sowie die EU-Beitrittskandidaten ab, zum Teil auch weitere angrenzende Nachbarländer.

Zusätzlich macht „Europa in Zahlen“ auf neue Eurostat-Publikationen aufmerksam und ermöglicht den direkten Zugang zur Eurostat-Datenbank. Bei individuellen Fragen hilft der Auskunftsservice zur europäischen Statistik.

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Zukunft der amtlichen Statistik

Verlässliche Daten für alle: Aufstellung der amtlichen Statistik für eine zukunftsfähigere und effizientere Arbeitsweise

Dr. Ruth Brand Vergroessern

Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes

Der neue Koalitionsvertrag verspricht eine modernere Verwaltung, mehr Digitalisierung und weniger Bürokratie. Im Interview spricht Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, wie die amtliche Statistik hierzu bereits aktiv einen Beitrag leistet und wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz diese Ziele unterstützen kann. Außerdem erfahren Sie, warum gesetzliche Weichenstellungen wie das Forschungsdatengesetz und der registerbasierte Zensus in dieser Legislaturperiode notwendig sind. Denn um verlässliche Daten für alle bereitzustellen, muss auch die amtliche Statistik modernisiert werden.

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Experimentelle Statistiken

Frühzeitige Vorhersage von Lohn- und Einkommensteuerdaten mit Künstlicher Intelligenz

Die Veröffentlichung der Lohn- und Einkommensteuerstatistik erfolgt in der Regel erst 3,5 Jahre nach dem Ende eines Statistikjahres. Dies ist bedingt durch lange Abgabe- und Widerspruchsfristen für Steuererklärungen. Ein Teil der relevanten Daten wird jedoch bereits viel früher an die Statistischen Ämter übermittelt. Im Projekt ALEKS (Aktualitätssteigerung der Lohn- und Einkommensteuerstatistiken durch KI-Schätzungen) wurde untersucht, ob frühzeitig vorliegende Veranlagungsdaten und Veranlagungshistorien mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) genutzt werden können, um später eintreffende Daten vorherzusagen und die Statistik so früher zu veröffentlichen.

Für das Projekt war zunächst eine umfangreiche Datenaufbereitung erforderlich. Hierbei wurden aus der Vielzahl der Daten der Lohn- und Einkommensteuerstatistik die relevanten Informationen extrahiert und aufbereitet, um sie für die Vorhersageprozesse nutzbar zu machen. Anschließend wurden verschiedene ML- und KI-Algorithmen eingesetzt, um mit den aufbereiteten Daten Schätzungen zu erstellen. Diese Schätzungen wurden mit den tatsächlichen Ergebnissen vergangener Jahre verglichen, um die effektivste Vorhersagemethode zu ermitteln. Dabei hat sich ein Random Forest Regressor Algorithmus durchgesetzt, vor den eine linearen Regression geschaltet wird. Die lineare Regression verbessert die Fortschreibung von Trends in den historischen Daten, sodass sie in den geschätzten Werten angemessene Berücksichtigung finden.

Das Ergebnis des Projekts war jedoch, dass die Vorhersagen – selbst mit den vielversprechendsten Algorithmen – nicht genau und robust genug waren, um sie für eine frühzeitige Veröffentlichung der Lohn- und Einkommensteuerstatistik zu nutzen. Aufgrund der noch bestehenden Unsicherheit sind die Schätzmethoden derzeit nicht für den operativen Einsatz geeignet. Allerdings hat sich auch gezeigt, dass längere Veranlagungshistorien tendenziell zu genaueren Ergebnissen führen. Daher könnte eine Wiederaufnahme des Projekts in der Zukunft, wenn mehr historische Daten zur Verfügung stehen, zu besseren Ergebnissen führen.

 

Kalender

Termine – Save the Date

16. Juli 2025 Berliner Demografiegespräch »Fachkräftemangel in Deutschland: Demografische Bedingungen und zukünftige Potenziale«

Wie können wir dem Fachkräftemangel in Zukunft begegnen? Gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung diskutieren wir darüber - im Hauptstadtbüro und online!
Anmeldung per Email an: hauptstadt-events@destatis.de

23.-24. August 2025 »Tag der offenen Tür der Bundesregierung«

Das Statistische Bundesamt ist auch dieses Jahr wieder beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung vertreten. Sie finden uns an zwei Standorten: im Bundesministerium des Innern und im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Informieren Sie sich bei uns über die amtliche Statistik – ein Statistikquiz und weitere interaktive Angebote warten auf Sie!

02.-05. September 2025 »Statistische Woche 2025«

Die diesjährige Statistische Woche in Wiesbaden wird von der Deutschen Statistischen Gesellschaft (DStatG) gemeinsam mit dem Verband Deutscher Städtestatistiker (VDSt) veranstaltet. 
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Statistischen Woche.

 

Veröffentlichungen

Artikel in unserer Zeitschrift »Wirtschaft und Statistik«

»Zukunftspotenziale: Europäische Datenräume und die Rollen der amtlichen Statistik«
von Verena Manthe

»Bürokratieabbau in Unternehmen – wie spürbar sind die bisherigen Maßnahmen?«
von Leon Behre

Die aktuelle Gesamtausgabe 03/2025 mit weiteren Analysen rund um die Themen der amtlichen Statistik finden Sie hier.

Pressemitteilungen

3,1 Millionen Menschen 2024 in Stiller Reserve am Arbeitsmarkt

Gut jede fünfte Person kann sich keine Woche Urlaub leisten

Bundestagswahl 2025: Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik

Bevölkerung Deutschlands wächst im Jahr 2024 geringfügig um 0,1 %

Deutschland importiert 95 % weniger Waren aus Russland als vor dem Krieg in der Ukraine

Reallöhne im 1. Quartal 2025 um 1,2 % höher als im Vorjahresquartal

Zahl der Woche

Besuch eines Schwimmbads im Mai 2025 um 5,7 % teurer als ein Jahr zuvor

Webseite

Urlaub: Campingboom, günstige Reiseländer und beliebte EU-Regionen

Urlaub: Campingboom, günstige Reiseländer und beliebte EU-Regionen

Sommer ist Urlaubszeit: Wo die Ferien für Reisende aus Deutschland besonders günstig sind und wo eher teuer, zeigt unser internationaler Preisniveau-Vergleich . Camping boomt auch nach der Pandemie – Daten zu den beliebtesten Reisezielen fürs Camping  hierzulande und den Übernachtungspreisen haben wir ebenfalls zusammengestellt. Die beliebtesten Urlaubsregionen innerhalb der EU führen die Kanarischen Inseln an.

 

Statistische Beratung

Statistische Beratung für politische Institutionen

Gute Entscheidungen brauchen eine gute Datenbasis – insbesondere in Zeiten von Fake News. Wir beraten Sie gerne zum Datenangebot und zur Methodik der amtlichen deutschen, europäischen und internationalen Statistik. Wenn Sie Daten suchen oder Fragen zur amtlichen Statistik haben, stehen unsere Ansprechpartner/-innen gerne zur Verfügung: Zum Kontaktformular

Servicebüro für Statistik beim Deutschen Bundestag

Das Statistische Bundesamt betreibt eine direkte Kontaktstelle für den Deutschen Bundestag. Das Team vom Servicebüro im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus berät Mitglieder des Bundestags und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Fragen rund um die amtliche Statistik: Zum Kontaktformular

Hauptstadtkommunikation

Als Kontaktpartner für Veranstaltungen und strategische Zusammenarbeit informiert das Team der Hauptstadtkommunikation politische Entscheidungstragende über aktuelle Themen, neue Produkte und interessante Innovationen der amtlichen Statistik. Bei Fragen hierzu helfen wir Ihnen gerne weiter: hauptstadt-kommunikation@destatis.de

 
 
 

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