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StatistikBrief

Ausgabe 1|2023

Newsletter des Statistischen Bundesamtes für das politische Berlin

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

auch in dieser Ausgabe berichten wir über wichtige Neuigkeiten aus der amtlichen Statistik – Fokusthema ist diesmal die wirtschaftliche Entwicklung 2022. Im Interview zur Zukunft der amtlichen Statistik sprechen wir mit Dr. Birgit Settekorn über den Aufbau der Ökosystemrechnungen.

Das Statistische Bundesamt hat in diesen Tagen gleich zwei Gründe, um zu feiern:
Am Freitag, den 20. Januar 2023 wurde Dr. Ruth Brand als zweite Frau in der Geschichte des Statistischen Bundesamtes im Rahmen eines Festakts von Bundesinnenministerin Nancy Faeser in das Amt der neuen Präsidentin eingeführt. Und am 21. Januar 1948, also vor 75 Jahren, wurde per Gesetz die Vorläuferinstitution des Statistischen Bundesamtes gegründet. Sie erhielt den Namen "Statistisches Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes". Sitz des neuen Statistikamtes der damaligen Bizone, dem Zusammenschluss der amerikanischen und britischen Besatzungszonen, war Wiesbaden. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland erhielt das Amt am 1. April 1950 seinen heute gültigen Namen "Statistisches Bundesamt".

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Team Hauptstadtkommunikation
Statistisches Bundesamt

 
 

Im Fokus

Wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2022

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2022 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,9 % höher als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 2,0 %. "Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie den extremen Energiepreiserhöhungen", sagte Dr. Ruth Brand, seit 1. Januar 2023 neue Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, bei der Pressekonferenz "Bruttoinlandsprodukt 2022" in Berlin. "Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten", so Brand weiter. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der COVID-Pandemie, war das BIP 2022 um 0,7 % höher.

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Kennen Sie schon?

Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2023

EVS: Wichtige Datenbasis – auch für das Bürgergeld

Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) ist die größte freiwillige Haushaltserhebung der amtlichen Statistik, die alle fünf Jahre durchgeführt wird. Anhand der EVS erfährt man, wie viel Geld den Haushalten in Deutschland zur Verfügung steht und wofür sie es ausgeben. Bislang wurden basierend auf den EVS-Ergebnissen unter anderem auch die Regelbedarfe für das Arbeitslosengeld II („Hartz IV“) ermittelt. Zukünftig bilden sie die Datengrundlage für das Bürgergeld. Die EVS-Daten fließen zudem in die Berechnung der Inflationsrate ein. Aus den Angaben aller Haushalte wird ermittelt, wie groß die Anteile für unterschiedliche Ausgabenbereiche sind. Das ist die Basis für die Zusammensetzung des sogenannten „Warenkorbs“.

Rund 80 000 Haushalte werden für Erhebung in 2023 gesucht

Unter dem Motto „Wo bleibt mein Geld?“ führt das Statistische Bundesamt gemeinsam mit den Statistischen Ämtern der Länder von Januar bis Dezember 2023 die nächste EVS durch. Dafür werden rund 80 000 Haushalte gesucht, die drei Monate lang ihre Ausgaben festhalten – von regelmäßigen festen Ausgaben beispielweise für Miete, Versicherungen und Mobilfunkverträge bis hin zu täglichen Konsumausgaben beispielsweise für Lebensmittel, Bekleidung und Freizeitaktivitäten.

Teilnahme jetzt auch per App möglich

Erstmalig ist die Teilnahme an der EVS per mobiler App für Smartphones und Tablets oder Web-App für PCs und Laptops möglich. So können die Teilnehmenden ihre Ausgaben bequem von unterwegs eintragen. „Klassische“ Papierfragebogen werden auf Wunsch aber ebenfalls angeboten.

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Konsumvergleich

Basierend auf den Daten der letzten EVS wurde eine interaktive Anwendung, der Konsumvergleich, entwickelt. Dort kann jeder seine/ihre eigenen Ausgaben mit den Durchschnittswerten solcher Haushalte vergleichen, die dem eigenen Haushalt am ähnlichsten sind.

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Zukunft der amtlichen Statistik

Zukunftsgespräche:
Interview mit Dr. Birgit Settekorn

Im Interview spricht Dr. Birgit Settekorn, Leiterin der Abteilung Landwirtschaft, Umwelt, Außenhandel im Statistischen Bundes¬amt, darüber wie anhand von Ökosystemrechnungen als Teil der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen Wohlstand neu gedacht wird und warum dafür auch die Unterstützung der Politik notwendig ist.

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Zukunftspotentiale:
Destatis und Scannerdaten

Bei Scannerdaten handelt es sich um digitale Transaktionsdaten über Umsatz, Absatz und Art der verkauften Artikel, die an den Kassen von Einzelhandelsgeschäften erfasst werden. Sie haben aufgrund ihres Umfangs und ihrer schnellen Verfügbarkeit das Potenzial verschiedene Statistiken zu digitalisieren, ihre Qualität zu sichern und sie zu erweitern. Der Schwerpunkt im Statistischen Bundesamt liegt bei der Vorbereitung der Nutzung von Scannerdaten in der Verbraucherpreisstatistik. Gleichzeitig werden aber auch weitere Nutzungspotenziale wie beispielsweise zur Messung der Konjunktur oder von regionalen Preisunterschieden untersucht.

Scannerdaten erleichtern die Preiserhebung

Im Bereich der Verbraucherpreisstatistik sichern Scannerdaten vor dem Hintergrund des Wandels im Einzelhandel mit langfristig geringerem Aufwand die Genauigkeit und Qualität der Messung der Preisentwicklung in Deutschland für ausgewählte Produktgruppen. Dabei können Scannerdaten die traditionelle Vor-Ort-Erhebung sukzessive ersetzen. Aktuell arbeiten das Statistische Bundesamt und die Statistischen Ämter der Länder daran, Scannerdaten aus den Bereichen Lebensmittel, Getränke und Drogerie in der laufenden Produktion der Verbraucherpreisstatistik zu nutzen. Damit folgt der Statistische Verbund den Entwicklungen anderer europäischer Statistikämter, die Scannerdaten zum Teil schon seit mehreren Jahren für die Erhebung von Preisen in den Bereichen Lebensmittel, Getränke und Drogerie sowie auch für Elektronik, Bekleidung oder Pauschalreisen nutzen.

Weitere Nutzungspotentiale von Scannerdaten

Darüber hinaus untersucht das Statistische Bundesamt, inwiefern sich Scannerdaten für die Berechnung regionaler Preisunterschiede auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte eignen. Eine neue Konjunkturstatistik über Absätze nach Warengruppen im Einzelhandel auf der Grundlage von Scannerdaten befindet sich im Aufbau. Außerdem ist aufgrund der hohen Aktualität der Scannerdaten die Entwicklung eines Frühindikators über die Konjunktur im Einzelhandel geplant.

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Experimentelle Statistiken

Statistisches Bundesamt arbeitet mit Daten der Schufa Holding AG

In Zeiten rasant steigender Preise steht das Konsumverhalten der Deutschen noch stärker als sonst im Fokus der Öffentlichkeit: Reduzieren die Menschen ihre Ausgaben im Vergleich zu Zeiten mit niedrigeren Preisen? Steigt der Anteil des Onlinehandels? Sorgen die steigenden Zinsen dafür, dass weniger Kredite aufgenommen werden? Diese Fragen versucht das Statistische Bundesamt auch mithilfe von nichtamtlichen Daten zu beantworten. Eine wichtige Datenquelle hierfür sind die Veränderungen in der Summe der Bonitätsanfragen der Schufa Holding AG, einer der größten Auskunfteien in Deutschland.

Käufe auf Rechnung nehmen zu, Kreditverträge ab

Zwei seit 2020 veröffentlichte experimentelle Indikatoren zeichnen die Entwicklung von Online-Transaktionen und neuen Kreditverträgen je Kalenderwoche nach. Aktuell zeigt sich hier beispielsweise, dass die Online-Transaktionen im Winter 2022 im Vergleich zum Winter 2021 deutlich im Plus liegen. In diesem Indikator sind etwa Käufe auf Rechnung bei einem Versandhändler, die Anlage eines Zahlungskontos oder die Freischaltung eines Online-Dienstes (z.B. Streaming-Anbieter) enthalten, da hier in der Regel die Bonität der Kundinnen und Kunden überprüft wird. Mit Blick auf neue Kreditverträge zeigt sich seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 eine stetige Abnahme im Vergleich zum Jahr 2021. Für diesen Indikator werden vor allem neue Kreditverträge von Privatpersonen erfasst, beispielsweise für den Autokauf.

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Neuer experimenteller Indikator „Neue Hypothekenverträge“

Im Bereich der Immobilienwirtschaft gibt außerdem der experimentelle Indikator „Neue Hypothekenverträge“ Auskunft darüber, wie sich die Anzahl von neuen Hypothekenverträgen verändert, die etwa durch Banken und Bausparkassen an Privatkundinnen und Privatkunden vergeben werden. Hier zeigt sich beispielsweise seit Mai 2022 eine stark rückläufige Entwicklung im Vergleich zu 2021. Das ist ein Hinweis darauf, dass die Deutschen unter anderem wegen steigender Zinsen beim Immobilienerwerb zurückhaltender werden.

Entwicklung von Bonitätschecks von Wohnungssuchenden jetzt im Dashboard Deutschland

Ende des Jahres 2022 hat Destatis gemeinsam mit der Schufa Holding AG die experimentelle Datenbasis in diesem Bereich ausgebaut: Ein neuer Indikator zeigt die Entwicklung von Bonitätschecks von Wohnungssuchenden. Häufig verlangen Vermieterinnen und Vermieter von potentiellen Mieterinnen und Mietern einen Bonitätscheck, um die Zahlungsfähigkeit zu bestätigen. Veränderungen bei der Anzahl dieser Anfragen geben somit einen Überblick über die aktuelle Versorgungslage am Wohnungsmarkt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Hohe Werte können entsprechend auf eine steigende Nachfrage nach Wohnungen hindeuten. Dieser Indikator ist derzeit ausschließlich im Dashboard Deutschland enthalten, wird aber zeitnah auch im Bereich EXDAT von www.destatis.de veröffentlicht.

Hinweis: Das Statistische Bundesamt erhält von der Schufa Holding AG keine Einzeldaten, sondern einen auf das Basisjahr 2019 normierten Index. Auf dieser Basis werden die veröffentlichten prozentualen Veränderungsraten gegenüber dem Vorjahreszeitraum berechnet. Die Daten sind nicht kalender- und saisonbereinigt.

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Kalender

Termine

09.02.2023 Demografiegespräch "Wachsen und Schrumpfen in Krisenzeiten"

02.05.2023 Berliner Demografiegespräch in der Hessischen Landesvertretung in Berlin (Abendveranstaltung)

 

Veröffentlichungen

 

Statistische Beratung

Statistische Beratung für politische Institutionen

Gute Entscheidungen brauchen eine gute Datenbasis – insbesondere in Zeiten von Fake News. Wir beraten Sie gerne zum Datenangebot und zur Methodik der amtlichen deutschen, europäischen und internationalen Statistik. Wenn Sie Daten suchen oder Fragen zur amtlichen Statistik haben, stehen unsere Ansprechpartner/-innen bei Destatis gerne zur Verfügung: Zum Kontaktformular

Servicebüro für Statistik beim Deutschen Bundestag

Das Statistische Bundesamt betreibt seit vielen Jahren eine eigene Kontaktstelle für den Deutschen Bundestag. Das Team vom Servicebüro im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus berät Mitglieder des Bundestags und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Fragen rund um die amtliche Statistik: Zum Kontaktformular

Schnittstelle zur Politik in der Hauptstadt: Hauptstadtkommunikation bei Destatis

Als Kontaktpartner für Veranstaltungen und strategische Zusammenarbeit informiert das Team der Hauptstadtkommunikation politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger über aktuelle Themen, neue Produkte und interessante Innovationen der amtlichen Statistik. Bei Fragen zu diesem Newsletter, zu Veranstaltungen oder zur Hauptstadtkommunikation bei Destatis helfen wir Ihnen gerne weiter: statistikbrief@destatis.de

 
 
 

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