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StatistikBrief

Ausgabe 1|2024

Newsletter des Statistischen Bundesamtes für das politische Berlin

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

letztes Jahr hat das Statistische Bundesamt sein 75-jähriges Bestehen mit dem Slogan „Demokratie braucht Daten – Daten brauchen Demokratie“ gefeiert. Und dieses Jahr feiert die Bundesregierung 75 Jahre Grundgesetz mit einem großen Demokratiefest in Berlin (siehe Abschnitt Termine). Das Statistische Bundesamt wird bei der Feier vom 24. bis zum 26. Mai dabei sein und unterstreichen, warum verlässliche und unabhängige Daten in einer Demokratie so wichtig sind.

Im Abschnitt Zukunftsgespräche sprechen wir mit Dr. Karsten Lummer und Dr. René Söllner, die dabei sind die Methode des Zensus schrittweise hin zu einem registerbasierten Verfahren weiterzuentwickeln. So sollen künftig die Ergebnisse des Zensus häufiger, aktueller und tiefer regional gegliedert bereitgestellt werden. Wie weit die Planungen sind und welche Neuerungen das geplante Registerzensusgesetz bringen sollen, können Sie im Interview nachlesen.

Wir starten in dieser Ausgabe aber mit einem anderen demografischen Thema: Die Babyboomer-Generation geht nun sukzessive in Rente und stellt somit das Pflegesystem in Deutschland vor neue Herausforderungen – zum einen wird die Zahl der Pflegebedürftigen weiter deutlich wachsen, zum anderen verschärft sich der Mangel an Pflegekräften weiter. Die Pflegekräftevorausberechnung des Statistischen Bundesamtes zeigt auf, welche Entwicklungen zu erwarten sind und skizziert welche Maßnahmen nötig sind, um hier Abhilfe zu schaffen.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Frühling und viel Spaß beim Lesen!

Ihr Team der Hauptstadtkommunikation
Statistisches Bundesamt

 
 

Im Fokus

Die Pflegekräftevorausberechnung: Wie entwickelt sich der Bedarf an Pflegekräften bis 2049?

Die steigende Zahl an Pflegebedürftigen und deren Versorgung ist eine große Herausforderung für den Pflegearbeitsmarkt. In den nächsten zehn Jahren wird die Generation der Babyboomer verstärkt das Renteneintrittsalter erreichen und eine Lücke am Arbeitsmarkt hinterlassen und zugleich die Zahl der potenziell Pflegebedürftigen in Zukunft erhöhen. Der demografische Wandel wirkt somit im Bereich der Pflege sowohl beim Angebot an Arbeitskräften als auch beim Versorgungsbedarf.
Welche Auswirkungen hat dies auf den Pflegearbeitsmarkt? Mithilfe einer neuen Vorausberechnung soll die künftige Entwicklung der Zahl der Pflegekräfte eingeschätzt und mit der möglichen Entwicklung des Bedarfs an Pflegekräften verglichen werden. Die Vorausberechnung der Pflegekräfte beginnt mit dem Jahr 2024 und reicht bis ins Jahr 2049. Sie beruht unter anderem auf der 15. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (2. Variante) und auf den Ergebnissen des Mikrozensus.

Nachfrage nach Pflegekräften nimmt kontinuierlich zu

Die Zahl der Pflegebedürftigen und Krankenhausfälle bestimmt maßgeblich die künftige Nachfrage nach Pflegekräften. Die Vorausberechnung der Pflegebedürftigen reicht bis ins Jahr 2070 und zeigt langfristig ein starkes Wachstum. Im Jahr 2019 versorgten ambulante Dienste und vollstationäre Pflegeheime 1,80 Millionen Menschen. Bis 2049 steigt die Gesamtzahl der so versorgten Pflegebedürftigen voraussichtlich auf 2,74 Millionen (+ 52 %). Nach dieser Wachstumsphase pendeln sich die Zahlen ab etwa 2050 bis zum Ende des Vorausberechnungszeitraums 2070 auf diesem Hochplateau ein.

Vorausberechnung Pflegebedürftige Vorausberechnung Pflegebedürftige

Die Zahl der Krankenhausfälle wird ebenfalls steigen, jedoch nicht im gleichen relativen Ausmaß wie die Zahl der Pflegebedürftigen. Hier ist mit 2,69 Millionen zusätzlichen Krankenhausfällen bis zum Jahr 2049 zu rechnen. Bei einer Gesamtzahl von 22,55 Millionen Krankenhausfällen im Jahr 2049 entspricht dies einem Zuwachs von 14 % im Vergleich zum Ausgangsjahr 2019 (19,86 Millionen). Anschließend pendeln sich die Zahlen ebenfalls auf diesem höheren Niveau ein.

Entsprechend steigt auch der Bedarf an Pflegekräften

Mit Blick auf die Vorausberechnung der Pflegekräfte wurden zwei Varianten berechnet, die jeweils einen unterschiedlichen Fokus auf demografische und gesellschaftliche Veränderungen legen und unterschiedliche Entwicklungen skizzieren. Der Status quo-Variante liegen konstante Erwerbstätigenquoten in der Pflege nach Alter und Geschlecht zugrunde. Sie stellt im Wesentlichen den Einfluss der demografischen Entwicklung auf den Pflegearbeitsmarkt dar.

Die Trend-Variante fokussiert neben der demografischen Entwicklung die Verhaltensänderungen beim Aufnehmen und Beenden eines Pflegeberufs. Betrachtet werden zwei Zeiträume (2012 bis 2014 und 2017 bis 2019). Die Veränderungen zwischen diesen beiden Zeiträumen werden als Grundlage für die künftige Entwicklung festgelegt.

Die folgende Grafik zeigt wie groß die Lücke zwischen dem Bedarf an Pflegekräften (rote Linie) und dem Angebot (dunkelblau: Trend-Variante; hellblau: Status Quo Variante) ist. Sie zeigt, dass schon in 10 Jahren gemäß Trend-Variante mit einer Lücke von 90 000 Pflegekräften zu rechnen ist. Nach Status-Quo Variante würden im Jahr 2034 rechnerisch 350 000 Pflegekräfte fehlen.

Engpassbetrachtung des vorausberechneten Bedarfs und Angebots von Pflegekräften Engpassbetrachtung des vorausberechneten Bedarfs und Angebots von Pflegekräften

Mehr Daten, mehr Hintergrundinformationen zur Methodik und weitere Grafiken zur Pflegekräftevorausberechnung finden Sie auf der Themenseite. Dort finden Sie ebenfalls eine Übersicht der von politischen Akteuren diskutierten Maßnahmen auf Basis der Datengrundlage zur Pflegekräftevorausberechnung.

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Kennen Sie schon?

Pulsmesser Wirtschaft

Seit gut einem Jahr finden Sie im Dashboard Deutschland auch den Pulsmesser Wirtschaft. Dieser bietet hochaktuelle Indikatoren, mit deren Hilfe eine Einschätzung der konjunkturellen Lage vorgenommen werden kann. Angeboten werden tägliche, wöchentliche, monatliche und vierteljährlich erscheinende Indikatoren, die Einblicke in das Wirtschaftsgeschehen ermöglichen. Die Zusatzfunktion „Vergleichstool“ ermöglicht es verschiedene Indikatoren direkt im Dashboard zu vergleichen. Dabei lassen sich die bekannten amtlichen Wirtschaftsstatistiken, wie beispielsweise das Bruttoinlandsprodukts, die Preisentwicklung verschiedener Güter und Dienstleistungen oder die Entwicklungen im deutschen Außenhandel, den aktuellen Umfrageergebnissen von Instituten sowie experimentellen Indikatoren auf Basis neuer digitaler Daten oder Methoden gegenüberstellen.

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Zukunft der amtlichen Statistik

Zukunftsgespräche:

Interview mit Dr. Karsten Lummer und Dr. René Söllner zum Registerzensusgesetz

Die Methode des Zensus soll schrittweise hin zu einem registerbasierten Verfahren weiterentwickelt werden. Im Interview geben Dr. Karsten Lummer, Leiter der Abteilung „Bevölkerung“ und Dr. René Söllner, operativer Gesamtprojektleiter für den Registerzensus im Statistischen Bundesamt einen Einblick, warum die Methode des Zensus weiterentwickelt wird, welche Weichen schon gestellt wurden, was das kommende Gesetz regelt und wie mit datenschutzrechtlichen Bedenken umgegangen wird.

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Zukunftspotentiale:

Das Datenlabor des Bundesinnenministeriums im Statistischen Bundesamt

In allen Bundesministerien sowie dem Bundeskanzleramt und dem Bundespresseamt wurden vor dem Hintergrund des zweiten Open-Data-Gesetzes und der Datenstrategie der Bundesregierung sogenannte Datenlabore eingerichtet. Ein gemeinsames Ziel ist datengestützte Entscheidungen in Politik und Verwaltung weiter zu fördern. In diesem Artikel stellen wir das Datenlabor des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) vor. Erfahren Sie, wie das Datenlabor unter Einsatz von modernen Methoden innovative Lösungen für komplexe Fragestellungen erarbeitet und wie Herausforderungen durch die gemeinsame Zusammenarbeit aller Datenlabore gemeistert werden können.

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Kalender

Termine – Save the Date

24.-26. Mai 2024: Demokratiefest der Bundesregierung anlässlich 75 Jahre Grundgesetz. Auch das Statistische Bundesamt wird vor Ort mit Informationsangeboten und einem interaktiven Quiz vertreten sein – kommen Sie uns gerne besuchen!

19.-20. September 2024: MikroSim Policy-Workshop
Der Workshop richtet sich primär an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Gesellschaft und Politik. Es werden mit Hilfe von Mikrosimulationen politisch relevante Szenarien aus den Bereichen Gesundheit, Wohnen und Verkehr vorgestellt und analysiert.

 

Veröffentlichungen

Artikel in unserer Zeitschrift "Wirtschaft und Statistik"

Die Babyboomer: auf dem Gipfel der demografischen Welle

Das Zielbild des Arbeitsmarktmoduls im Registerzensus

Projektabschluss „Nationales Tierwohl-Monitoring“

Pressemitteilungen

Baugenehmigungen für Wohnungen im Januar 2024: -23,5 % zum Vorjahresmonat

Preise für viele Baumaterialien gehen 2023 zurück, aber immer noch höher als vor Energiekrise

Inflationsrate im Februar 2024 bei +2,5 %

Reallöhne im Jahr 2023 um 0,1 % gegenüber 2022 gestiegen

China im Jahr 2023 nur noch mit geringem Vorsprung wichtigster Handelspartner Deutschlands

Websites

Relaunch der Webseite zur Gesundheitsberichterstattung (GBE)

Zahl der Woche

Wichtige Schokoladenzutat stark verteuert: Importpreise für Kakaobohnen im Januar 2024 um 73,4 % zum Vorjahresmonat gestiegen

 

Statistische Beratung

Statistische Beratung für politische Institutionen

Gute Entscheidungen brauchen eine gute Datenbasis – insbesondere in Zeiten von Fake News. Wir beraten Sie gerne zum Datenangebot und zur Methodik der amtlichen deutschen, europäischen und internationalen Statistik. Wenn Sie Daten suchen oder Fragen zur amtlichen Statistik haben, stehen unsere Ansprechpartner/-innen gerne zur Verfügung: Zum Kontaktformular

Servicebüro für Statistik beim Deutschen Bundestag

Das Statistische Bundesamt betreibt eine direkte Kontaktstelle für den Deutschen Bundestag. Das Team vom Servicebüro im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus berät Mitglieder des Bundestags und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Fragen rund um die amtliche Statistik: Zum Kontaktformular

Hauptstadtkommunikation

Als Kontaktpartner für Veranstaltungen und strategische Zusammenarbeit informiert das Team der Hauptstadtkommunikation politische Entscheidungstragende über aktuelle Themen, neue Produkte und interessante Innovationen der amtlichen Statistik. Bei Fragen hierzu helfen wir Ihnen gerne weiter: hauptstadt-kommunikation@destatis.de

 
 
 

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